INTERVIEW/Schwacher Euro belastet Samsung

15.06.2010
Von Jung-Ah Lee DOW JONES NEWSWIRES

Von Jung-Ah Lee DOW JONES NEWSWIRES

SEOUL (Dow Jones)--Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung leidet unter dem schwachen Euro. Das zweite Quartal erweise sich als sehr schwierig für das Handy-Geschäft, sagte der Präsident der Handysparte J.K. Shin in einem Interview mit Dow Jones Newswires. Hoffnungsfroh stimmt den Manager jedoch die Entwicklung bei Smartphones. Samsung könnte die Absatzprognose für diese Handys anheben, sagte Shin.

Wegen des deutlich gesunkenen Kurs des Euro werde die operative Gewinnmarge im zweiten Quartal niedriger als im ersten Quartal liegen, sagte Shin. Im ersten Quartal hatte der nach Nokia zweitgrößte Handyhersteller der Welt in seiner Telekommunikations-Sparte eine operative Gewinnmarge von 12% erreicht nach 13% im Vorjahresquartal.

Um gegenzusteuern setzt Samsung auf neue Produkte. So will die Samsung Electronics Co Ltd dem iPad von Apple Konkurrenz machen. "Wir wollen einen Tablet-Computer namens Galaxy Tab auf den Markt bringen. Die Markteinführung wird spätestens im dritten Quartal erfolgen", sagte Shin. Zudem setzt der Konzern aus Seoul auf neue Smartphones wie das "Galaxy S", das seit Juni in Asien und Europa verfügbar ist und rund 600 USD kostet.

Shin rechnet für das zweite Quartal weiterhin mit guten Verkaufszahlen, nachdem Samsung im ersten Quartal 64,3 Mio Handys abgesetzt hatte. Der Handymarkt sei fast gesättigt, doch seien Smartphones ein Lichtblick, sagte Shin.

Der globale Markt für Smartphones wie Apples iPhone oder Googles Nexus One werde 2011 wohl auf mehr als 300 Mio Stück wachsen. Für 2010 sieht der Samsung-Manager den Markt bei insgesamt 260 Mio Smartphones. "Smartphones werden schnell die konventionellen Handys ersetzen, sobald die Preise unter 200 USD je Smartphone fallen", sagte Shin. Dieser Preisverfall werde recht bald eintreten.

Angesichts der guten Verkäufe des "Galaxy S" erwäge Samsung, ihre Prognose für den Smartphone-Absatz anzuheben. Bisher wollen die Südkoreaner in diesem Jahr 18 Mio Smartphones an die Kunden bringen.

Das "Galaxy S" werde dem Konzern helfen, den durchschnittlichen Verkaufspreis je Handy "deutlich" zu steigern. Im ersten Quartal hatte der durchschnittliche Verkaufspreis bei 116 USD gelegen.

Analysten hatten kritisiert, dass Samsung bis vor kurzem attraktive Produkte im Smartphone-Segment fehlten. Dies ändere sich jedoch, sagte Shin. "Wir werden in diesem Jahr im Smartphone-Segment eine starke Präsenz entwickeln", sagte Shin. Sollte es für das Wachstum nötig sein, werde der Konzern Softwareentwickler übernehmen, sagte Shin.

Webseite: www.samsung.com -Von Jung-Ah Lee, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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