INTERVIEW: T-Mobile kritisiert EU-Ziel für Entgelt-Senkung

26.06.2008
(Korrigierte Fassung) Von Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

(Korrigierte Fassung) Von Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom AG hat das Ziel der EU-Kommission als "zu drastisch" kritisiert, die Preise für Mobilfunkgespräche innerhalb von drei Jahren um 70% zu senken. "Das ist ein Level, das deutlich unter dem liegt, was wir erwartet hatten", sagte Hamid Akhavan, CEO der Mobilfunksparte T-Mobile, am Donnerstag am Rande einer Industriekonferenz in Frankfurt.

Die verantwortliche Kommissarin für Telekommunikation, Viviane Reding, hatte zuvor am Donnerstag gesagt, sie wolle die Raten für Gespräche zwischen verschiedenen Netzen, die sogenannten Terminierungsentgelte, reduzieren und damit für die Verbraucher günstigere Tarife durchsetzen.

Akhavan wollte den Anteil der Terminierungsentgelte am Umsatz von T-Mobile nicht beziffern. Allgemein tragen diese Gebühren etwa 20% zum Umsatz von Mobilfunkunternehmen bei. Derzeit darf T-Mobile von ihren Wettbewerbern 0,0792 EUR je Minute für netzübergreifende Gespräche verlangen.

Die Gebühren wurden bereits im Dezember 2005 um 17%, im November 2006 um 20% und im Dezember 2007 um 10% von den Regulierungsbehörden gesenkt. Befragt zu den neuen Plänen sagte Akhavan, es gebe keinen Grund, eine Branche zu regulieren, die bereits weniger Geld verdiene als im letzten Jahr. Er fügte hinzu, dass die Kommission eine Branche nicht weiter regulieren solle, deren Mechanismen sie nicht verstehe.

In seiner Rede auf der Konferenz hatte der T-Mobile-CEO gesagt, ein konstanter Druck auf die Gebühren führe nicht zur Stärkung der Investitionsfreude. Akhavan hielt seine Rede, bevor die EU-Kommission ihre neuesten Pläne veröffentlichte.

Webseite: http://www.telekom.de -Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29725 104; unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/mmr/jhe

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite