Intranet-Office von Corel soll zeigen, was künftige Bürosoftware leistet

30.05.1997
OTTAWA: Als Technologieschub schickt die kanadische Corel Corp. die erste Beta von Corel Office for Java ins Rennen und zeigt damit, wohin die Reise mit dem Netz-Computer gehen wird. Zwar zeigt die Beta-Version nur einen Rumpf-Funktionsumfang, die Softwareschmiede spricht aber von einer für Office-Pakete typischen Leistungspalette für die Endversion.Office for Java (COJ) besteht derzeit aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsgrafik-Programm und einem Terminplaner. Alle Client-Komponenten sind komplett in Java kodiert und laufen damit mit jedem Java-fähigen Web-Browser, einer JVM (Java Virtual Machine) oder JavaOS.

OTTAWA: Als Technologieschub schickt die kanadische Corel Corp. die erste Beta von Corel Office for Java ins Rennen und zeigt damit, wohin die Reise mit dem Netz-Computer gehen wird. Zwar zeigt die Beta-Version nur einen Rumpf-Funktionsumfang, die Softwareschmiede spricht aber von einer für Office-Pakete typischen Leistungspalette für die Endversion.Office for Java (COJ) besteht derzeit aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsgrafik-Programm und einem Terminplaner. Alle Client-Komponenten sind komplett in Java kodiert und laufen damit mit jedem Java-fähigen Web-Browser, einer JVM (Java Virtual Machine) oder JavaOS.

Nur lokaler Dateizugriff

Da Office for Java nur den lokalen Dateizugriff beherrscht, den auch die Sicherheitsmaßnahmen des Java-Interpreters zulassen, braucht es einen Server, der bearbeitete Dateien zentral speichert, diverese Funktionen übernimmt und die Komponenten des Clients gegebenenfalls aktualisiert. Das Novera EPIC Management System erledigt etwa Funktionen wie Rechtschreibprüfung oder Suchen und Ersetzen.

Den jeweiligen Clients kommt die Aufgabe zu, die Wünsche des Anwenders in Klassen und Kommandos zu verpacken und sie für den Server aufzubereiten.

Alle Dateien beziehungsweise Objekte lagern zentral auf dem Server und werden von diesem zur direkten erneuten Bearbeitung oder zur Einbettung als Komponenten angeboten.

In der Praxis präsentiert sich COJ sowohl mit Objekt-Browser, der ein wenig an den Windows-Explorer erinnert, auf der linken Seite des Schirmes, während rechts die jeweilige Office-Anwendung ausgewählt wird oder läuft. In einem eigenen Fenster residiert bei Bedarf der Terminplaner.

Die Bedienerführung ist im Prinzip auf aktuellem Stand: Statusleisten, Tooltips und Buttonleisten bieten einen recht schnellen und leicht erfaßbaren Zugang zu den jeweiligen Funktionen. Auch der Funktionsumfang ist jetzt schon recht ordentlich.

So beherrscht die Textverarbeitung - die man in Anlehnung an die bisherige Produktlinie Wordperfect nannte, mit diesem aber nicht so sehr viel zu tun hat - etwa alle Basis-Formatierungen wie Spaltensatz und Schriftauszeichnung.

Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß Java in der Regel wirklich furchtbar langsam ist: Ein so langsames Markieren von Text haben Sie noch nie gesehen. Ein weiteres Problem sind die langen Ladezeiten der Module.

Corel verspricht zwar für die Endversion ein deutlich verbessertes Laufzeitverhalten, letztendlich scheint man bei Corel jedoch eher mit Hard-Codierten Java-NCs zu rechnen.

Software für Entwickler angekündigt

Dann aber steht Unternehmensweiten Lösungen auf der von Corel in Aussicht gestellten Basis nichts mehr entgegen.

Durch die offenen Java-APIs, JavaBeans und die Einbindung von Java Scripten läßt sich COJ nahezu beliebig an spezielle Erfordernisse anpassen. Hierzu wird Corel ein eigenes SDK (Corel Software Developers Kit) anbieten oder legt den Einsatz von Java AWT nahe. Was die Verfügbarkeit einer Endversion oder gar Preise angeht, hält sich Corel noch bedeckt. (gr)

Zur Startseite