Iomega intensiviert Aktivitäten im Mobile-Computing-Segment

05.11.2000
Nach heftigen Umsatzeinbrüchen ist Neuorientierung angesagt beim amerikanischen Wechselspeicher-Spezialisten Iomega. Ein Hoffnungsträger ist die Clik-Technologie. Mit dem miniaturisierten Speichermedium möchte Iomega am derzeit boomenden Mobile-Computing-Markt partizipieren.

Die Zeiten, da sich Iomegas Hauptumsatzträger, das Zip-Laufwerk, quasi Selbstläufer war und die Konzernkassen munter klingeln ließ, sind vorbei. Der Trend zu immer höheren Festplattenkapazitäten und nicht zuletzt die harte Konkurrenz durch CD-R- und CD-RW-Produkte haben die Luft für den amerikanischen Wechselspeicher-Spezialisten spür- bar dünner werden lassen.

Zwar konnte das in letzter Zeit arg gebeutelte Unternehmen im ersten Quartal 2000 endlich wieder einen Gewinn in Höhe von 51,8 Millionen Dollar ausweisen, gleichzeitig mussten die Verantwortlichen im Vergleich zum Vorjahresquartal allerdings einen Umsatzrückgang von mehr als zehn Prozent einräumen. "Das Ergebnis dieses Quartals ist schwer zu überbieten. Wir werden uns darauf konzentrieren, jedes Quartal profitabel zu sein", bremst Bruce Albertson, Iomega-Präsident und -CEO, Hoffnungen auf einen schnellen Umschwung. Strukturelle Änderungen innerhalb des Konzerns, aufwendige Marketing-Kampagnen, neue Vertriebsstrategien und nicht zuletzt die Konzentration auf alternative Umsatzträger sollen langfristig dafür sorgen, alte Stärke zurückzugewinnen.

Mobile Computing - No risk, no fun?

Als wichtiger Hoffnungsträger in harten Zeiten könnte sich die speziell für den Einsatz in Mobile Devices entwickelte Clik-Technologie erweisen. Laut der Gartner Group soll die Zahl der Notebooks in Westeuropa von 1998 bis 2001 um 80 Prozent zunehmen. "Mit steigenden Investitionen in mobile Computer nehmen Unternehmen heute häufig unwissend enorme Risiken auf sich", warnt Vic Sanchez, Managing Director Iomega Europa.

Dass Notebook-Anwender im Hinblick auf einen möglichen Verlust mit ihren mobilen Datenbeständen mehr als fahrlässig umgehen, beweist eine aktuelle europäische Studie des englischen Marktforschungsinstituts Mori. Demnach sichern Notebook-Benutzer in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ihre mobilen Daten im Schnitt gerade einmal alle 16 Tage. Trotz dieser Sorglosigkeit geben die Anwender gleichzeitig zu, dass ein möglicher Datenverlust durch Beschädigung des Notebooks oder Diebstahl einen enormen Einfluss auf ihre Tätigkeit ausübt.

Obwohl mit der Clik-Technologie bisher nur Verluste eingefahren wurden, möchte Iomega die diesbezüglichen Aktivitäten deshalb erhöhen. "Die Ergebnisse der Mori-Studie zeigen uns, dass die Clik-Technologie exakt die Bedürfnisse der mobilen Nutzer trifft, nicht nur beim Thema Datensicherung, sondern auch, was den Datenaustausch und das generelle Handling betrifft", äußert sich Sanchez optimistisch.

Clik-Anbindung wird erleichtert

Die Anfang Mai vorgestellte Iomega Desktop USB Docking Station ermöglicht die Verbindung des seit Mitte letzten Jahres erhältlichen kreditkartengroßen Clik-PC-Card-Laufwerks mit dem Desktop. Notebook-Besitzer können auf diese Weise ihre Daten einfach mit allen USB-fähigen PCs und Mac-Systemen austauschen.

"Komplizierte Netzwerkverbindungen, langwierige E-Mail-Downloads oder die begrenzte Kapazität von Floppy-Disketten sind damit endgültig hinfällig", erklärt Ulrike Tegtmeier, Senior Director Product-Management in der Iomega-Europa- zentrale in Genf. Mit 99 Mark wurde der Preis der Docking-Station nach Tegtmeiers Aussage bewusst erschwinglich gestaltet. Nichts geändert hat sich an den Preisen der Clik-Basiskomponenten. Das Clik-PC-Card-Laufwerk für den PCMCIA-Schacht schlägt nach wie vor mit stolzen 465 Mark, das Clik-Medium mit 40 MB im Zehnerpack mit 205 Mark zu Buche.

Trotz des derzeit auf seinem Unternehmen lastenden Drucks bleibt Iomega-Präsident Bruce Albertson zuversichtlich, die Umsatzrückgänge stoppen zu können. Der hohe Bekanntheitsgrad seines Unternehmens und die konsequente Erschließung neuer Segmente, die vorhandene Kernkompetenzen ergänzen, sollen mittelfristig dazu beitragen, den dringend notwendigen "Turnaround" zu schaffen. "Ich denke, obwohl noch Herausforderungen vor uns liegen, gibt es sehr gute Möglichkeiten für Wachstum", so Albertson. (sd)

www.iomega.com

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