Apples Winzling

iPad Mini soll Ende 2012 erscheinen

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Neue Spekulationen um ein neues iPad im kleineren Formfaktor: Das iPad Mini mit 7,85-Zoll-Bildschirm soll im dritten Quartal 2012 auf den Markt kommen, berichtet die chinesische Website NetEase.

Neue Spekulationen um ein neues iPad im kleineren Formfaktor: Das iPad Mini mit 7,85-Zoll-Bildschirm soll im dritten Quartal 2012 auf den Markt kommen, berichtet die chinesische Website NetEase.

iPad Mini: Produktion soll im Herbst 2012 starten. (c) Apple
iPad Mini: Produktion soll im Herbst 2012 starten. (c) Apple
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Das als Antwort auf die zunehmende "Konkurrenz von Windows-Tablets" konzipierte iPad Mini soll zwischen 250 und 300 US-Dollar kosten, Apple bereite für den Produktstart in der zweiten Jahreshälfte sechs Millionen Geräte vor. Die Fertigung sollen Foxconn und Pegatron übernehmen, heißt es weiter.

Spekulationen um ein iPad Mini sind nicht neu, Anfang April hatte etwa der gewöhnlich gut informierte Blogger John Gruber auf Daring Fireball davon gesprochen, Apple würde bereits einen Prototypen testen, der wie ein geschrumpfte Version des aktuellen 9,7-Zoll-iPads aussehe. Der verstorbene Apple-CEO Steve Jobs hatte dem 7-Zoll-Format stets eine Absage erteilt, zehn Zoll Bildschirmdiagonale hielt er für die Mindestgröße für "großartige Tablet-Apps". Dies müssten nicht zuletzt die Hersteller einsehen, die sich dem 7-Zoll-Format verschrieben hätten. Sie würden nach und nach die Bildschirmgrößen erhöhen und den 7-Zoll-Formfaktor allmählich verweisen lassen und damit jede Menge Entwickler verärgern.

Jobs’ Argumente sind jedoch 18 Monate alt, ein 7-Zoll-iPad würde heute nicht zwangsweise zu einer weiteren Fragmentierung von iOS führen, denn für die bisherige Bildschirmgröße von iPad und iPad 2 konzipierte Apps könnten auf einem 7-Zoll-Display mit höherer Auflösung exakt passen. Bei der Produktion von Bildschirmen ist laut A.T. Faust von App Advice die Pixeldichte entscheidend, nicht die Größe. So könnten also die Hersteller des Retina-Dispalys für das iPad der dritten Generation ohne Weiteres Bildschirme für ein 7-Zoll-Modell herausbringen, die 1024 x 768 Pixel bei 163 dpi bieten würden - die Pixelanzahl des iPad und iPad 2.

Apple muss sich zudem ansteigendem Wettbewerbsdruck stellen, mit dem 7-Zoll-Gerät Kindle Fire hatte Amazon vergangenen Herbst einen womöglich ernsthaften Konkurrenten auf den Markt gebracht, weitere Wettbewerber werden folgen. "Die schiere Anzahl von Herstellern, die günstige Android-Tablets anbieten werden, wird dazu führen, dass Googles mobiles Betriebssystem bis zum Jahr 2015 einen größeren Marktanteil haben wird als das von Apple," meint daher der IDC-Analyst Tom Mainelli. Die meisten neuen Tablets würden in der Preiskategorie unter 400 US-Dollar auf den Markt drängen, Wachstumsmärkte wie in China und Indien im Visier.

Dieser Artikel stammt von Peter Müller (Macwelt-Redakteur). (kv)

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