Marktforscher

iPhone-Absatz in China um ein Fünftel gefallen

12.02.2019
Apple hatte den iPhone-Einbruch in China dafür verantwortlich gemacht, dass die Zahlen im Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter als erwartet ausfielen.
Der iPhone-Absatz ist in China um satte 20 Prozent gesunken - sehr zum Ärger von Apple-Chef Tim Cook.
Der iPhone-Absatz ist in China um satte 20 Prozent gesunken - sehr zum Ärger von Apple-Chef Tim Cook.
Foto: Laura Hutton - shutterstock.com

Die iPhone-Verkäufe in China sind nach Berechnungen von Marktforschern im vergangenen Weihnachtsquartal um ein Fünftel abgesackt. Apple habe im weltgrößten Smartphone-Markt mit rund 11,8 Millionen verkauften Telefonen den vierten Rang belegt und habe einen Marktanteil von 11,5 Prozent, berichtete die Analysefirma IDC am Montag. Es ist die erste Schätzung zum Ausmaß des Rückgangs, der Apple die vergangenen Quartalszahlen verhagelte.

An der Spitze des Marktes habe der Smartphone-Anbieter und Netzwerkausrüster Huawei seinen Vorsprung noch ausbauen können, erklärte IDC. Der Absatz sei um 23,3 Prozent auf 30 Millionen Smartphones gestiegen - das habe Huawei einen Marktanteil von 29 Prozent eingebracht. Huawei steht derzeit im Visier mehrerer westlicher Regierungen, die die Firma wegen Sicherheitsbedenken vom Aufbau der Netze des superschnellen 5G-Datenfunks fernhalten wollen. Huawei weist die Vorwürfe zurück.

Auf den Plätzen zwei und drei der Smartphone-Rangliste von IDC liegen die chinesischen Marken Oppo und Vivo, die jeweils fast ein Fünftel des Marktes halten. Xiaomi schließt die Top 5 mit zehn Prozent Marktanteil ab. Apple ist damit der einzige der großen fünf Smartphone-Anbieter in dem Riesenmarkt, der nicht aus China kommt. Alle anderen Marken zusammen kommen auf gerade einmal gut ein Zehntel des Marktes. Insgesamt sanken die Smartphone-Verkäufe in China im Schlussquartal 2018 demnach im Jahresvergleich um 9,7 Prozent auf gut 103 Millionen Geräte.

Smartphone-Absatz rückläufig in China

Der iPhone-Absatz sei vom hohen Preis der Geräte im Vergleich zu einheimischer Konkurrenz gedrückt worden, urteilte IDC. Der Konzern hatte den Einbruch in China als Grund dafür genannt, dass die Prognosen für das wichtige Weihnachtsquartal verfehlt wurden - nennt aber selbst keine Absatzzahlen mehr. Zugleich hieß es, die Nutzerbasis in dem Land insgesamt sei gestiegen. Das zeugt von Interesse an gebrauchten iPhones.

Apple-Chef Tim Cook sagte dem Rundfunksender NPR, die Kursverluste des Yuan zum US-Dollar hätten die Gerätepreise in China zusätzlich steigen lassen. Der Konzern fange nun diesen Effekt mit Preissenkungen auf: "Wir werden sehen, was uns das bringt." Apple hatte im vergangenen Quartal rund 16 Prozent seiner Umsätze in China erwirtschaftet - ein Jahr zuvor war es noch gut ein Fünftel gewesen.

Der Konzern ist bisher nicht direkt von dem amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt betroffen. Das könnte sich jedoch ändern, wenn der Streit mit der Einführung weiterer Strafzölle eskalieren sollte. Cook zeigte sich abermals zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird. "Es ist im Interesse beider Seiten, zur einer Einigung zu finden."

Im gesamten Jahr 2018 sank der Smartphone-Absatz in China laut IDC um 10,5 Prozent auf knapp 398 Millionen Geräte. In Indien hingegen sehen die Marktforscher weiter kräftiges Wachstum mit einem Plus von 14,5 Prozent auf 142,3 Millionen verkaufte Computer-Handys. Chinesische Anbieter sind auch hier stark, allen voran Xiaomi als Nummer eins mit einem Marktanteil von knapp 29 Prozent. Den weltweiten Marktführer Samsung sieht IDC auf Rang zwei mit gut 22 Prozent Marktanteil. Danach folgen die chinesischen Marken Vivo (10 Prozent), Oppo (7,2 Prozent) und Transsion (4,5 Prozent). (dpa/mz)

Zur Startseite