IPIC will Preis für Ferrostaal drücken - HB

29.09.2010
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der arabische Ferrostaal-Mehrheitseigentümer International Petroleum Investment Company (IPIC) will einem Zeitungsbericht zufolge nachträglich den Kaufpreis von 700 Mio EUR drücken. Die Araber hatten vor zwei Jahren 70% an dem Essener Industriedienstleistungsunternehmen von MAN gekauft und sollen nun die bei MAN verbliebenen Anteile übernehmen. IPIC habe eine Rückgabe der Ferrostaal-Anteile an die frühere Muttergesellschaft MAN prüfen lassen, schreibt die Zeitung "Handelsblatt" (HB/Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Ein Rechtsgutachten bestätige, dass es dafür eine rechtliche Grundlage gebe.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der arabische Ferrostaal-Mehrheitseigentümer International Petroleum Investment Company (IPIC) will einem Zeitungsbericht zufolge nachträglich den Kaufpreis von 700 Mio EUR drücken. Die Araber hatten vor zwei Jahren 70% an dem Essener Industriedienstleistungsunternehmen von MAN gekauft und sollen nun die bei MAN verbliebenen Anteile übernehmen. IPIC habe eine Rückgabe der Ferrostaal-Anteile an die frühere Muttergesellschaft MAN prüfen lassen, schreibt die Zeitung "Handelsblatt" (HB/Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Ein Rechtsgutachten bestätige, dass es dafür eine rechtliche Grundlage gebe.

Demnach soll MAN die Araber nicht über den vollen Umfang des Korruptionsskandals informiert haben. Zudem sei durch die Affäre die Geschäftstätigkeit der Ferrostaal AG eingeschränkt. An einer Rückabwicklung habe IPIC allerdings kein Interesse, sondern vielmehr wolle der Staatsfonds nachträglich den Preis drücken, so die Zeitung. Ein MAN-Sprecher sagte dem Handelsblatt: "Die Vertragssituation ist eindeutig, unsere Rechtsposition ist sicher".

Zwischen den beiden Unternehmen liefen intensive Verhandlungen über die künftige Eigentümerstruktur - und wer wem wie viel Geld bezahlen muss. Um den Druck zu erhöhen, habe IPIC nun ein Schiedsgericht eingeschaltet. Die Möglichkeit sei in den Verträgen festgelegt und damit juristisch legitim, sagte der MAN-Sprecher dem Handelsblatt. MAN könnte sich auf eine Nachzahlung einstellen müssen, berichtet das Handelsblatt weiter. Denn neben einem Wertabschlag auf Ferrostaal könnte IPIC die aus dem Schmiergeldskandal drohende Geldstrafe auf den Konzern abwälzen.

Ein MAN-Sprecher sagte Dow Jones Newswires auf Nachfrage, dass sich die beiden Unternehmen in Gesprächen darüber befänden, wie "die Transaktion zum Abschluss gebracht werden kann". Der Preis sei Teil der Transaktion. MAN sei zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung zu erzielen.

Webseite: www.handelsblatt.de DJG/cbr/sha

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite