IPO/Kapsch muss sich mit Kritik zu Prospekt auseinandersetzen

22.06.2007
WIEN (Dow Jones)--Wenige Tage vor ihrem geplanten Börsengang muss sich die Kapsch TrafficCom AG (KTC) in Österreich mit dem Vorwurf eines mangelhaften Börsenprospekts auseinandersetzen, den ein Wettbewerber des Verkehrstelematikunternehmens erhoben hat. Nach Darstellung der Grazer Efkon AG hat Kapsch in dem Prospekt "unrichtige, unvollständige, bewusst irreführende Angaben" zur eigenen Technologie oder zu Projekten gemacht, wie die Zeitung "WirtschaftsBlatt" am Freitag berichtet.

WIEN (Dow Jones)--Wenige Tage vor ihrem geplanten Börsengang muss sich die Kapsch TrafficCom AG (KTC) in Österreich mit dem Vorwurf eines mangelhaften Börsenprospekts auseinandersetzen, den ein Wettbewerber des Verkehrstelematikunternehmens erhoben hat. Nach Darstellung der Grazer Efkon AG hat Kapsch in dem Prospekt "unrichtige, unvollständige, bewusst irreführende Angaben" zur eigenen Technologie oder zu Projekten gemacht, wie die Zeitung "WirtschaftsBlatt" am Freitag berichtet.

Mit den Vorwürfen befasst sich jetzt die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA), die Efkon-Vorstandsvorsitzender Helmut Rieder schriftlich über die angeblichen Falschdarstellungen informierte hatte. Kapsch plant die Erstnotiz am Dienstag nächster Woche. Bis Freitagabend können Kleinanleger die für 29 bis 32 EUR angebotenen Aktien zeichnen und bis Montagmittag die institutionellen Investoren. Brutto sollen bei dem Börsengang bis zu 118 Mio EUR Kapital eingesammelt werden.

Kapsch wies die im "WirtschaftsBlatt" veröffentlichten Vorwürfe bereits am Donnerstag in einer Pressemitteilung als in jeder Hinsicht unbegründet zurück. Hinter den Vorwürfen müsse die "tief verwurzelte Feindschaft von Herrn Rieder gegenüber Kapsch" vermutet werden.

Die Finanzmarktaufsicht bestätigte auf Anfrage ein Schreiben von Efkon, wollte zu den darin erhobenen Vorwürfen selbst aber keinen Kommentar abgeben. Sollte die FMA bei ihrer Prüfung kritische Punkte im Börsenprospekt sehen, müsse Kapsch TrafficCom gegebenenfalls einen Nachtrag zum Börsenprospekt abgeben, sagte Pressesprecher Klaus Grubelnik zu Dow Jones Newswires. In einem solchen Fall könnten Zeichner der Aktie von ihrem Auftrag zurücktreten.

Efkon-CEO Rieder wirft Kapsch unter anderem vor, im Börsenprospekt fehle der Hinweis, dass die "passive Mikrowellentechnologie" von Kapsch vom "lukrativen Hightech-Markt in Asien ausgeschlossen" sei, berichtet das Wirtschaftsblatt. So werde etwa in China derzeit eine andere Technologie eingeführt. Auch stelle Kapsch die eigene Situation bei einigen Mautprojekten in Asien und Osteuropa falsch dar.

Schließlich verschweigt der Börsenkandidat nach Darstellung von Rieder das Risiko, das ihm aus einer Nichtigkeitsklage von Efkon gegen eine EU-Richtlinie zum Einsatz von Übertragungstechnik erwächst.

Kapsch will rechtliche Schritte gegen den Wettbewerber einleiten, sollte es zu einem Schaden kommen. Den Prospekt habe man mit Anwälten und den Konsortial­­banken erstellt.

Webseiten: http://www.wirtschaftsblatt.at

http://www.kapsch.net/

DJG/hed/rio/smh

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