IPTV: ohne klare Regeln kein Erfolg

10.09.2007
Experten aus Medien, Industrie und Politik diskutierten während der IFA die Möglichkeiten und Richtlinien für das Fernsehen via Internet.

Auf der Veranstaltungsreihe medienpolitik@IFA haben Vertreter von Programmveranstaltern, Regulierung, Rundfunkpolitik, Netzbetreibern und Industrie über die Zukunft von Fernsehen über Internet (IPTV) diskutiert. Dabei sprachen sie sich für klare und faire Regeln bei der Verbreitung von IPTV aus.

Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Kurt Beck, bot dabei auch die Unterstützung durch die Politik an. Die medienpolitischen Rahmenbedingungen sollten der Entwicklung von Fernsehen im Internet weiterhin Spielraum geben, ohne dabei rechtliche Grundregeln wie beispielsweise den Jugendschutz oder das Urheberrecht aus den Augen zu verlieren. Er betrachte die Entwicklung von IPTV mit großer Gelassenheit. Den Vorwurf aus den Reihen der Industrie, die Medienpolitik würde hinter den medientechnischen Entwicklungen hinterherhinken, wies er klar zurück. "Ich denke, dass die Medienpolitik hier durchaus handlungsfähig ist", betonte Beck "sie sollte aber auch nicht handlungsverrückt sein."

Den Appell für eindeutige Regeln für IPTV unterstützte auch Ferdinand Kayser, Präsident SES Astra. "IPTV wird sicherlich einen frischen Wind in die Medienlandschaft Deutschlands bringen. Leider fehlen für das Fernsehen via Internet bislang klare Regeln, so dass eine Orientierung in der neuen Welt des IPTV derzeit noch schwierig ist", so Kayser.

Klare Positionen zu IPTV forderte Hans-Joachim Kamp, Vize-Präsident Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), nicht nur von der Politik. Er erwarte von allen Marktteilnehmern eine einheitliche Position. "Wir als Geräteindustrie sehen uns als Anwalt der Konsumenten." Die derzeitigen Nutzerzahlen von IPTV in Deutschland sind seiner Ansicht nach ein Armutszeugnis, vergleicht man diese mit Nutzerzahlen aus Frankreich, wo bereits eine Million Menschen IPTV nutzen. Einzelinteressen müssten endlich zu Gunsten einer schnellen Einführung von IPTV zurückgestellt werden.

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