IronPort: Spam-Volumen wächst dramatisch

09.01.2007
IronPort, Spezialist für E-Mail-Sicherheit, machte 2006 im Internet ein dreimal so großes E-Mail-Volumen als im Vorjahr aus. Die Ursache sieht der Hersteller in der immer größer werdenden Menge an Image-Spam.

Im Jahresbericht für 2006 des kürzlich von Cisco übernommenen E-Mail-Sicherheitsspezialisten IronPort finden sich zwei Trends: Zum einen stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Spam-Nachrichten kräftig an, zum anderen wuchs auch ihr Datenumfang. Die Ursache sieht der Hersteller in "Image-Spam", Werbe-Mails, die von den Versendern mit Bildern versehen sind, um die häufig nur nach textlichen Inhalten suchenden Spam-Filter zu umgehen.

Diese Mails, die laut Ironport im Schnitt zehn Mal größer sind als Text-Spam, verursachten 2006 ein dreimal so großes E-Mail-Volumen als im Vorjahr, wie das Unternehmen meldet.

Die weiteren Ergebnisse des Jahresberichts:

"+ Die meisten Spam-Attacken kommen mutmaßlich von Gruppen mit Verbindung zum organisierten Verbrechen. Mehr als 80 Prozent des Spams wird von Zombies, also infizierten PCs, versendet. Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Zombies lag 2006 bei weniger als 30 Tagen.

+ Auch die Viren-Schreiber entwickeln ständig perfidere Methoden. Kamen in den letzten Jahren vorwiegend Massenmail-Taktiken zum Einsatz, sind es heute getarnte Angriffe, die in Office-Dokumenten versteckt sind und polymorphe Ausbrüche verursachen. Die Malware-Autoren entwickelten sehr erfolgreiche Spam- und Phishing-Techniken, mit denen sie den Internetverkehr auf infizierte Seiten lenkten mit dem Ergebnis, dass weltweit über 50 Prozent der Desktops in Unternehmen infiziert sind.

+ Die Spammer haben eine ausgeklügelte weltweite Infrastruktur errichtet. In vielen Fällen senden sie Milliarden von Spam-Nachrichten über bis zu 100.000 Server in mehr als 120 Länder.

+ Die Spam-Arten entwickeln sich weiter, um Endnutzer noch besser auszutricksen. "Pharma- Spam" sowie der so genannte "Stock-Spam", welcher zum Aktienkauf animiert und Privatanleger dazu verleitet, schnell zuzuschlagen, sind die am häufigsten versendeten Spam-Typen. Im Jahr 2006 stieg die Zahl des "Stock-Spams" von weniger als zehn Prozent am gesamten Spam-Aufkommen auf mehr als 30 Prozent.

+ Spam-Attacken, die schnell ausbrechen, sind häufiger geworden. Die Spammer verwenden immer öfter die bekannten Techniken von Virus-Verfassern, um neue Wege oder Varianten von Spam zu entwickeln. Sie ermitteln mit sehr begrenzten Probe-Aussendungen, wie effektiv die neue Variante gegen Spamfilter ist. Sobald die Spammer sicher sind, dass die neue Zusammenstellung der Inhalte die meisten Spamfilter überlistet, starten sie eine groß angelegte Attacke."

Den gesamten Bericht finden Sie hier.

(aro)

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