Irreführende 0190-Rückrufe: RegTP stellt TK-Anbieter Prompt Ultimatum

17.10.2002
Um Sperren von 0190-Rufnummern zu umgehen, werden teure Telefondienste zunehmend über 0800- und 0180-Rufnummern angeboten. Die Anbieter scheint es nicht zu stören, dass derartige Praktiken eindeutig rechtswidrig sind. Der Anrufer wählt eine "harmlose" 0800-Nummer an, die einen teuren 0190-Rückruf auslöst. Die Rechnung bezahlt der Anschlussinhaber. Auch 0180-Dienste können jetzt zu den üblichen 0190-Tarifen angeboten werden. So betreibt der Internetdienstleister GMX neuerdings eine 0180-Servicenummer, bei der jede Einwahl mindestens 4,60 EUR kostet. Was hinter den neuen Tricks steht, ist klar: In vielen Büros sind 0190-Nummern gesperrt. Auch besorgte Eltern gehen zunehmend dazu über, 0190-Nummern sperren zu lassen, um teure Telefonate ihrer Kinder zu verhindern. Der Versuch, 0190-Sperren trickreich zu umgehen, soll Arbeitnehmer und Kinder dazu verleiten, unerlaubterweise teure Telefonate zu führen. Eine derartige Verleitung zum Rechtsbruch ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) wettbewerbswidrig. Das unterstreicht der Berliner Rechtsanwalt Niko Härting: "Verbraucherschützer und seriöse Telefonanbieter sollten gegen die schwarzen Schafe aus der 'Mehrwertbranche' gerichtlich vorgehen. Die Erfolgsaussichten von Klagen gegen unseriöse Anbieter sind hervorragend." Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat laut "Heise online" mittlerweile reagiert und dem Münchener TK-Anbieter Prompt ein zum Ende des Monats befristetes Ultimatum gestellt, unseriöse Geschäftspraktiken mit 0190er-Rufnummern einzustellen, und damit gedroht, dem Unternehmen die zugeteilten 0190er-Nummern zu enziehen. Die Deutsche Telekom hatte Prompt wegen Irreführung der Kunden bereits abgemahnt. Prompt betreibt neben seiner Call-by-Call-Vorwahl 01055 auch solche 0800-Nummern, bei denen Kunden kostenpflichtig zurückgerufen werden. (rk)

Um Sperren von 0190-Rufnummern zu umgehen, werden teure Telefondienste zunehmend über 0800- und 0180-Rufnummern angeboten. Die Anbieter scheint es nicht zu stören, dass derartige Praktiken eindeutig rechtswidrig sind. Der Anrufer wählt eine "harmlose" 0800-Nummer an, die einen teuren 0190-Rückruf auslöst. Die Rechnung bezahlt der Anschlussinhaber. Auch 0180-Dienste können jetzt zu den üblichen 0190-Tarifen angeboten werden. So betreibt der Internetdienstleister GMX neuerdings eine 0180-Servicenummer, bei der jede Einwahl mindestens 4,60 EUR kostet. Was hinter den neuen Tricks steht, ist klar: In vielen Büros sind 0190-Nummern gesperrt. Auch besorgte Eltern gehen zunehmend dazu über, 0190-Nummern sperren zu lassen, um teure Telefonate ihrer Kinder zu verhindern. Der Versuch, 0190-Sperren trickreich zu umgehen, soll Arbeitnehmer und Kinder dazu verleiten, unerlaubterweise teure Telefonate zu führen. Eine derartige Verleitung zum Rechtsbruch ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) wettbewerbswidrig. Das unterstreicht der Berliner Rechtsanwalt Niko Härting: "Verbraucherschützer und seriöse Telefonanbieter sollten gegen die schwarzen Schafe aus der 'Mehrwertbranche' gerichtlich vorgehen. Die Erfolgsaussichten von Klagen gegen unseriöse Anbieter sind hervorragend." Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat laut "Heise online" mittlerweile reagiert und dem Münchener TK-Anbieter Prompt ein zum Ende des Monats befristetes Ultimatum gestellt, unseriöse Geschäftspraktiken mit 0190er-Rufnummern einzustellen, und damit gedroht, dem Unternehmen die zugeteilten 0190er-Nummern zu enziehen. Die Deutsche Telekom hatte Prompt wegen Irreführung der Kunden bereits abgemahnt. Prompt betreibt neben seiner Call-by-Call-Vorwahl 01055 auch solche 0800-Nummern, bei denen Kunden kostenpflichtig zurückgerufen werden. (rk)

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