Kaum hat die Öffentlichkeit die kleinen Läden für IT und Unterhaltungselektronik wahrgenommen, werden bereits die ersten Gruselmeldungen der Kristallkugelexperten durch die Ticker geschickt. Die fetten Jahre der Unterhaltungselektronik sind vorbei. Kein Wunder, da die großen Distributoren noch immer CE für einen Ausdruck europäischer Regelungswut halten und ihr Angebot an Foto, Hi-Fi und tragbarer Unterhaltungselektronik mehr Alibi als Verteilfunktion hat. Die kleinen Unternehmen der Branche haben sich schon seit Jahren der Konvergenz verschrieben. Doch funktionieren diese "Kleinstmediamärkte" anders als die großen Antihelden auf der grünen Wiese. Es sind Fachgeschäfte, die sich zusätzliches Wissen über die neu zu verkaufenden Produkte aneignen müssen. Sie sind großteils Anfänger auf der IT- oder der UE-Seite der neuen, konvergenten Medaille. Da gilt es, die für IT-Menschen seltsamen Bezugswege der Hi-Fi- und Fotoindustrie zu durchblicken. Es müssen die Fachinformationen der fremden Branche organisiert, Lieferanten gefunden werden. Das ist gar nicht so einfach wie in der EDV.
Während die sich nämlich medial im Rampenlicht präsentiert, scheinen die Unterhaltungselektroniker ein geheimer und verschworener Zirkel zu sein. Gibt es überhaupt Distributoren für Consumer Electronic? Während in einer Fachhandelszeitschrift unserer Branche meist um die zwanzig IT-Distris und Großhändler um Kunden buhlen, ist bei Unterhaltungselektronik Fehlanzeige. Dabei sind sie gerade dabei, sich die Märkte wie einst in der EDV selbst zu zerstören. Retail über alles, und um das hochpreisige Zeugs soll sich der Fachhandel kümmern. So wird das nichts! Nach der WM kommt nur noch Weihnachten, dann die neue Mehrwertsteuer!
Mein Fazit: Wenn der Fachhandel Consumer Electronic verkaufen soll, dann braucht er auch günstige Lieferanten. Also kommt in die Pötte.
Bis demnächst, euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.