Ist Tchibo nur Vorreiter für Handy-Verträge mit Markenartiklern?

16.08.2005
Der Einstieg Tchibos in das O2-Handy-Geschäft signalisierte bereits die Möglichkeiten sogenannter MVNO (Mobile Virtual Network Operator), sich neben Mobilfunkanbieter zu etablieren.

Der Einstieg Tchibos in das O2-Handy-Geschäft signalisierte bereits die Möglichkeiten sogenannter MVNO (Mobile Virtual Network Operator), sich neben Mobilfunkanbieter zu etablieren. Doch was, wenn Firmen wie zum Beispiel Aldi, Aral, Ikea, Lidl, RTL oder Shell ebenfalls die MVNO-Geschäfte entdecken?

Genau das könnte noch dieses Jahr passieren, schreibt die "Financial Times Deutschland" (FTD). Ihr zufolge verhandeln Telekom-Dienstleister wie die Dortmunder Materna oder Danet, die Tchibos Mobilfunkgeschäft mit auf die Beine stellte, seit längerem mit Interessenten. Diese wollen die von traditionellen Mobilfunkern gemietete Netzkapazität nutzen, um ihre Kunden enger an sich zu binden.

Für die Tk-Anbieter T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 hieße das neben sinkenden Preisen auch, dass sich ihr Geschäftsmodell verändern würde. "Sie entwickeln sich mehr oder weniger zum Dienstleister, der Netz und Technik zur Verfügung stellt", sagte Danet-Managerin Ina Arndt.

Die MVNO würden nicht hauptsächlich Geld mit dem Mobilfunk-Angebot verdienen wollen, sondern vor allem für Kundenbindung sorgen. So kann sich Materna-Geschäftsführer Helmut an de Meulen zum Beispiel eine Einbindung von Handys in die Bonusprogramme von Unternehmen vorstellen. So könnten beispielsweise Tankstellenkunden bei Abnahme einer bestimmten Benzinmenge ein SMS-Kontingent gutgeschrieben bekommen.

Laut Ina Arndt können auch SMSs und andere Kundenangebote das Kerngeschäft der MVNOs befördern. Materna hat bereits die Firma Vi Stream gegründet, um über diese das Geschäft mit Markenfirmen zu betreiben. (wl)

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