ISVs können am Unternehmenserfolg partizipieren

29.07.2004
Vor sechs Wochen verabschiedete Progress Software sein neues, weltweit gültiges Partnerprogramm. Dieses nimmt nun auch in Deutschland konkretere Züge an. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Die Progress Software Corporation ist Mutter von vier Tochtergesellschaften: The Progress Company, Sonic Software Corporation, PeerDirect Corporation und Data Direct. In Deutschland agiert das Unternehmen als Progress Software GmbH mit Hauptsitz in Köln und einer Niederlassung in München.

Bekannt geworden ist Progress hauptsächlich mit der eigenen relationalen Datenbank, die in bestimmten Nischenmärkten den Vergleich mit Oracle, Microsofts SQL-Server und IBMs DB2 nicht zu scheuen braucht. Doch die Open-Edge-Plattform ist weitaus mehr als nur eine relationale Datenbank: Die Company bietet auch eine eigene Entwicklungsumgebung und einen Applikationsserver. Hinzu kommt die Java-basierte Messaging-Middleware "Sonic MQ", die Progress auch in den Kreis der EAI-Anbieter (Enterprise Application Integration) katapultiert.

Partnerprogramm füllt sich mit Leben

Ende Mai 2004 hat die US-amerikanische Zentrale ein neues Partnerprogramm angekündigt, nun wird dieses auch in Deutschland umgesetzt. Im Mittelpunkt der Bemühungen stehen eindeutig die ISVs, die die Open-Edge-Plattform dazu nutzen, eigene Anwendungen in den Markt zu tragen. Weltweit zählt Progress etwa 2.000 ISVs zu seinen Partnern, allein in Deutschland sind es laut Geschäftsführer Spiegel 70.

Sie alle ordnet Progress drei unterschiedlichen Stufen zu: Preferred, Premier und Elite. Etwa drei Viertel der aktiven deutschen Applikationspartner gehört dem Einstiegssegment an. Diese "präferierten" ISVs dürfen dann etwa an Workshops teilnehmen, in denen sie lernen, einen Business-Plan zu erstellen. Außerdem erhalten sie von Progress erste Vertriebstrainings und die Möglichkeit, an Webcasts zu partizipieren, wo sie etwas über die Open-Edge-Architektur erfahren.

Rund ein Dutzend deutscher Applikationspartner hat bereits den Premier-Status erreicht. Diese Softwarehäuser können etwa Progress-Mitarbeiter als Sprecher für ihre Kundenveranstaltungen engagieren. Außerdem erhalten sie persönlichen Kontakt zum oberen Management des Herstellers.

An der Spitze der Progress-Partner-Channels agiert etwa eine Hand voll Elite-Partner. Sie bekommen zusätzlich individuelle Hilfe bei der Erstellung von Business-Plänen und Marketing-Events. Weitere Hilfestellung von Progress gibt es auf den Gebieten Public Relations und Marktumfragen.

"Die Einordnung in diese drei Kategorien erfolgt nicht nach Umsatzvorgaben allein, entscheidend bleibt das technologische Know-how der Partner", klärt Geschäftsführer Spiegel auf. So können auch kleinere ISVs mit bestimmten Branchenerfahrungen durchaus gleich das Premier-Level erreichen.

Mit Vertriebspartnern erwirtschaftet Progress in Deutschland etwa 60 Prozent seines Umsatzes. Der Direktvertrieb konzentriert sich auf die Branchen Handel, Fertigung und öffentliche Verwaltung. An dieser Aufteilung soll sich auch in den nächsten paar Jahren nichts ändern, das Unternehmen möchte beide Schienen zum weiteren Wachstum nutzen.

Das am 31. Mai 2004 beendete Quartal schloss Progress mit einem Umsatzzuwachs um 17 Prozent auf 90,8 Millionen Euro. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase schrieb das Unternehmen durchwegs schwarze Zahlen - ein Grund mehr für Partner, sich an dieses Unternehmen vertraglich zu binden.

Meinung des Redakteurs

Zwar ist das Partnerprogramm von Progress noch recht jung, erste Auswirkungen zeigt es dennoch. So konnte etwa der Applikationspartner Dabac ein auf RFID-Technologie basierendes Datenbankprojekt bei einem Forstbetrieb realisieren. Mehr wird die europäische Progress-Partner-Veranstaltung im September enthüllen.

Zur Startseite