Arbeitsmarkt

IT-Beratung: Hier machen Sie Karriere

01.06.2010
Von Michael Schweizer
Consulting-Firmen und Dienstleister kündigen an, in großem Stil IT-Berater einzustellen. So unterschiedlich wie die Unternehmen sind die Aufgaben, die die neuen Mitarbeiter erwarten. Hier fünf Beispiele.

"Wir hätten nichts dagegen, dieses Jahr um zehn bis 20 Prozent zu wachsen. Deshalb möchten wir zusätzliche Berater einstellen", sagt Michael May, Vorstand von Syngenio. Der IT-Dienstleister konzentriert sich auf Software- und Systemlösungen für Banken, Versicherungen und TK-Anbieter in Deutschland und berät IT-Organisationen zu Methoden und Prozessen. Syngenio-Berater müssen IT nicht nur verstehen, sondern auch entwickeln, einführen und warten können, gefragt sind also Praktiker.

Michael May, Syngenio: "Wir wollen dieses Jahr um zehn bis 20 Prozent wachsen." Foto: Syngenio
Michael May, Syngenio: "Wir wollen dieses Jahr um zehn bis 20 Prozent wachsen." Foto: Syngenio

Syngenio hat an fünf deutschen Standorten zusammen etwa 120 Mitarbeiter, davon sind ungefähr 100 als Berater bei Kunden tätig. May ist stolz darauf, dass das Unternehmen Studenten, derzeit sind es 15, während ihrer vorlesungsfreien Zeit zu Beratern ausbildet. Sie arbeiten an Projekten mit, bekommen vom ersten Tag an einen Arbeitsvertrag und verdienen im Monat bis zu 1000 Euro.

Das Unternehmen hat aber auch schon 50-jährige und ältere Berater eingestellt. Nicht das Alter gebe den Ausschlag, sondern ob der Interessent mit der flexiblen mittelständischen Arbeitsweise zurechtkomme, sagt May: "Vieles geschieht direkt und informell. Bei uns entfaltet sich eine andere Mentalität als in den großen internationalen Beratungen."

A.T. Kearney: Strategien für Konzerne

Marcus Eul, A.T. Kearney: Technologie ist für uns ein Wachstumsbereich. Dafür suchen wir immer Berater."
Marcus Eul, A.T. Kearney: Technologie ist für uns ein Wachstumsbereich. Dafür suchen wir immer Berater."
Foto: A.T. Kearney

In der Tat macht die internationale Strategie- und Management-Beratung A.T. Kearney einen nicht besseren oder schlechteren, aber ganz anderen Eindruck: 54 Büros in 37 Ländern, 554 Mitarbeiter in Deutschland, 2700 in der Welt, die meisten Kunden haben über zwei Milliarden Dollar Jahresumsatz. Kennzeichnend ist das Einstellungsverfahren: Morgens löst der Kandidat in drei Einzelgesprächen je eine Berateraufgabe ("Case"). Dann scheidet er entweder aus, oder er darf auf Englisch eine Präsentation zu einem Thema seiner Wahl halten. Übersteht er auch diese Runde, folgt ein Gespräch mit einem Junior-Partner und dann im Erfolgsfall mit einem Partner. Wer auch hier überzeugt, kann sofort einen Arbeitsvertrag mit in die Abenddämmerung nehmen.

"Technologie ist für uns weltweit ein Wachstumsbereich, dafür suchen wir ständig Berater. Das hat keine Grenzen: Wenn wir die Passenden finden, stellen wir sie ein", sagt Marcus Eul, Co-Leader der Strategic IT Practice. Ein generalistisches IT-Grundverständnis über das gesamte Leistungsangebot hinweg brauche jeder A.T. Kearney-Berater. Ob mehr, hänge von den Aufgaben ab: "Jemand, der an Geschäftsprozessoptimierung arbeitet, muss die Technologie tiefer kennen als ein Stratege."

Zur Startseite