Gehaltsniveau angepasst

IT-Dienstleister GFT hofft auf jüngere Bewerber durch'Blue Card'

23.07.2012
Der IT-Dienstleister GFT hofft durch die neue "Blue Card"-Regelung auf mehr jüngere Bewerber aus Ländern außerhalb der EU. "Bisher war die Gehaltsgrenze einfach zu hoch, denn die jüngeren Menschen kriegen ja weniger", sagte GFT-Chef Ulrich Dietz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. "Da ist das jetzt eine prima Möglichkeit."
Ulrich Dietz, Gründer und Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG
Ulrich Dietz, Gründer und Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG
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Der IT-Dienstleister GFT hofft durch die neue "Blue Card"-Regelung auf mehr jüngere Bewerber aus Ländern außerhalb der EU. "Bisher war die Gehaltsgrenze einfach zu hoch, denn die jüngeren Menschen kriegen ja weniger", sagte GFT-Chef Ulrich Dietz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. "Da ist das jetzt eine prima Möglichkeit."'
von Antonia Lange (dpa)
Mit der Blauen Karte sollen hochqualifizierte Ausländer leichter einen Job in Deutschland bekommen. Nach der Regelung dürfen beispielsweise Informatiker aus einem nicht zur EU gehörenden Drittland zuziehen, wenn sie rund 35.000 Euro jährlich verdienen. Bislang galt für die Zuwanderung von Spezialisten mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung eine Einkommensschwelle von 66.000 Euro im Jahr.

Mit der Neuregelung, die im August in Kraft tritt, kann GFT nun einfacher junge Leute einstellen. Das Einstiegsgehalt für einen GFT-Software-Entwickler liege hierzulande bei 50.000 Euro jährlich und damit deutlich über der neuen Schwelle, sagteGFT-Chef Ulrich Dietz. "Ich halte es für ein gutes Signal, dass das Gehaltsniveau gesenkt wurde."

Weniger will er dem Nachwuchs aus China, Indien oder Südamerika deswegen aber nicht zahlen. "Das würde der sozialen Ausgewogenheit nicht gerecht und auch unserem Anspruch, ein internationales Unternehmen zu sein", betonte Dietz. Der IT-Dienstleister habe derzeit europaweit bis zu 150 offene Stellen. Konkrete Zahlen zu neuen Mitarbeitern mit "Blue Card" konnte er noch nicht nennen. "Ich denke, es ist auch noch gar nicht so im Ausland bekannt."

Der Bundesrat hatte die neue Regelung Anfang Mai gebilligt. Die Blaue Karte berechtigt allerdings nur zu einem zeitlich begrenzten Aufenthalt. Eine unbefristete Niederlassungserlaubnis gibt es, wenn der Betroffene auch nach drei Jahren noch einen Job hat. Mit guten Deutschkenntnissen wird sie ein Jahr früher erteilt.

GFT profitiere davon auch innerhalb des eigenen Netzes, erklärte der Firmenchef. "Es ist auch interessant, was unsere eigenen Mitarbeiter betrifft. Wir haben in Brasilien viele Menschen, die dann hier arbeiten können." Das Stuttgarter Unternehmen hat Standorte in sieben Ländern. Dietz: "Wir haben auf alle Fälle im firmenweiten Austausch der Mitarbeiter nach Europa und Deutschland Vorteile.
(dpa / rb)

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