IT Manager: Gefährlich sind vor allem Anwender

07.06.2006
Werden IT-Manager gefragt, wen sie als größte Sicherheitsbedrohung von Firmennetzen einschätzen, fallen deren Antworten bedenklich eindeutig aus: Es sind
Wer legt IT-Sicherheitsrichtlinien fest? (Quelle: Watchguard)
Wer legt IT-Sicherheitsrichtlinien fest? (Quelle: Watchguard)

Werden IT-Manager gefragt, wen sie als größte Sicherheitsbedrohung von Firmennetzen einschätzen, fallen deren Antworten bedenklich eindeutig aus: Es sind die die Anwender. Das sagten 59 Prozent der 900 IT-Manager, die Intel in einer europaweiten Umfrage um ihre Meinung bat.

Die in neun europäischen Ländern durchgeführte Studie ergab des Weiteren, dass die IT-Manager Tag für Tag um ihre Anerkennung kämpfen müssen: 22 Prozent sagten, "dass weder die Anwender noch die Führungskräfte im Unternehmen die Leistung der IT Abteilung zu schätzen wissen". In Deutschland waren 64 Prozent der Befragten der Meinung, sie müssten "kämpfen", um "den Wertbeitrag neuer Technologien gegenüber dem Management darstellen" zu können. 60 Prozent beschäftigen sich damit, dem "nicht technischen Management" die Erfolge der IT darzustellen.

Wie undankbar der Job des IT Manager erlebt wird, zeigen weitere Antworten. Die Bedrohung durch Anwender sei diesen nicht bewusst: 76 Prozent der in Deutschland Befragten erachten "die Aufklärung der Mitarbeiter über Sicherheitsrisiken als Herausforderung" und 44 Prozent gaben an, sie würden damit "kämpfen, den privaten Gebrauch von Computern zu verhindern". Europaweit sind die mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) mit dem "Kampf gegen den privaten Gebrauch" beschäftigt.

Merkwürdig in diesem Zusammenhang: Nur jeder zehnte IT-Manager in Großbritannien, Spanien und Deutschland hat das Gefühl, "nicht ausreichend Kontrolle über das Unternehmensnetzwerk und Endgeräte zu haben".

Beschäftigen sich die IT-Manager nicht mit Sicherheit, warten weitere Aufgaben auf sie. So gaben 53 beziehungsweise 50 Prozent an, sie beschäftigten mit der "Integration verschiedener IT Systeme"und der "Konsolidierung von Hardware und Software".

Dass dieses Tun allerdings oft ohne genauere Kennzahlen vorgenommen, macht die Befragung deutlich. 85 Prozent der europäischen IT Manager verwenden "bei IT Investitionsentscheidungen keine genauen Total Cost of Ownership-Kennzahlen". In Deutschland geben das sogar 89 Prozent an.

Deutschland erscheint der Umfrage zufolge nicht gerade als Land einer transparenten Planung. 45 Prozent der Befragten erklärten, dass "Investitionsentscheidungen ganz ohne Kennzahlen erfolgten", und ein Drittel der IT Manager antworteten, dass "ihr Unternehmen Capex- beziehungsweise Opex- Kennzahlen" verwendeten, aber "sie selbst die genaue Kennzahl nicht kennen" würden.

Die Intel-Studie wurde von Marktforscher Coleman Parkes im April und Mai dieses Jahres durchgeführt. Befragt wurden 900 IT Manager von Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Pro Land wurden jeweils 100 Personen befragt. (wl)

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