IT-Mittelstandsindex: Warten auf bessere Zeiten

10.07.2003
Es kann nur besser werden. Unter dieses Motto könnte man den von Techconsult und Cisco Systems seit Jahresbeginn erhobenen IT-Mittelstandsindex für den Monat Juni stellen.

Der deutsche Mittelstand, der zu mehr als 40 Prozent zu den ITK-Ausgaben beiträgt, übt sich weiterhin in Investitionszurückhaltung. Dies war im Mai schon so, als die Umsatzlage noch deutlich besser war als im Juni. Hoffnungen weckt lediglich die Umsatzerwartung für die kommenden drei Monate, die bei den meisten mittelständischen Unternehmen ins Positive ausschlägt. Das ist das Ergebnis der Juni-Umfrage für den IT-Mittelstandsindex, der, von Cisco Systems in Auftrag gege-ben, seit Anfang des Jahres vom Kasseler Marktforschungsinstitut Techconsult erstellt wird.

Demnach ist der Index für die laufende Umsatzentwicklung innerhalb eines Monats von 105 auf einen negativen Wert von 95 Punkten gesunken. Im Gegensatz dazu hat sich die Umsatzerwartung für die jeweils nächsten drei Monate von unter 100 auf 110 Punkte verbessert.

Die IT-Investitionen zeigen sich trotz der deutlichen Dynamik in der Umsatzentwicklung über die letzten drei Monate hinweg wenig temperamentvoll (siehe Grafik). So fiel der Erwartungsindex seit April von knapp über 100 auf 96 Punkte. Was den Ist-Stand angeht, hatte der Index für die IT-Investitionen im April mit über 100 Punkten seinen Jahreshöchststand erreicht, um dann seit Mai wieder auf 92 beziehungsweise zuletzt 93 Punkte zurückzufallen. Heruntergebrochen auf die einzelnen Produktgruppen zeigen sich zum Teil große Abweichungen. Wenig Hoffnungen weckt der Kommunikationsbereich. So blieb der Indikator für aktuelle Investitionen in diese Produkte bei 94 Punkten stehen. Auch der Erwartungsindex krebst weiterhin unter der 100-Punkte-Marke vor sich hin. Am erfreulichsten entwickelt hat sich hingegen die Investitionsneigung hinsichtlich Hardware. So hat sich der Ausgabenindex im Juni von 98 auf 106 Punkte erhöht, der für die geplanten Inves-titionen sogar von 103 auf 115 Zähler.

Ziemlich bescheiden sieht es dagegen bei Software aus. So ist der Investitionsindex im Juni seit Februar erstmals wieder drastisch unter 100 Punkte gesunken. Der Erwartungsindex verharrt auf der 100-Punkte-Linie und signalisiert für die nächsten drei Monate keine Wende zum Besseren. Auch hinsichtlich IT- und TK-Dienstleis-tungen halten sich die mittelständischen Unternehmen mit Investitionen noch zurück. Der Ausgabenindikator ist mit 95 Punkten nur minimal gestiegen. Der Erwatungsindex hingegen kletterte um sieben Punkte auf 102 Zähler nach oben, was in der nahen Zukunft auf leicht steigende Dienstleistungsausgaben hoffen lässt.

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ComputerPartner-Meinung

Sollte sich der Umsatz der mittelständischen Unternehmen in den nächs-ten drei Monaten tatsächlich bessern, könnten mit etwas Verzögerung auch die Investitionen in IT und TK anziehen. Diese sind, wie der Erwartungsindex für IT-Hardware zeigt, langsam auch bitter nötig. Denn seit der letzten großen Anschaffungswelle kurz vor dem Millenniumswechsel drohen viele Systeme zu veralten. Ganz davon abgesehen, dass viele Unternehmen auch in den Genuss neuer Abschreibungsmöglichkeiten kommen. (kh)

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