IT-Preise

25.06.1998

Noch keine Nostalgie beim Pentium

Ja, es gibt ihn noch, den Pentium-Prozessor mit 200 MHz. Und der Andrang bei Aldi- und Media-Markt-Verkäufen zeigt, daß diese Geräte noch immer aktuell sind. Gerade im Einsteigermarkt scheinen noch große Geschäftschancen zu liegen. Auch Intel scheint dies zu wissen; der Celeron könnte ja der Nachfolgeprozessor für dieses Marktsegment werden. Bei den hier im Index betrachteten Geräten handelt es sich natürlich um Markenware. Der IT-Händler, der kleinere Assemblierer als Lieferant hat oder gar selbst aus günstig eingekauften Komponenten PCs zusammenbaut, kann mit noch günstigeren Einkaufspreisen agieren und damit den Gewinn steigern.

Immer schneller, aber keiner läuft mit

Die ersten 36fach-CD-Rom-Laufwerke sind lieferbar, allerdings angeboten nicht etwa von den großen Anbietern, sondern von ein paar kleineren taiwanischen Herstellern, zum Beispiel Artec. Die Anwender stöhnen kurz und winken dann ab. Sie wollen keine neuen Laufwerke, die vielleicht noch lauter als die bisher einsetzbaren sind, ohne einen merklichen Geschwindigkeitsvorteil zu bringen. Es scheint fraglich, auf welche Weise man heute noch CD-Rom-Laufwerke verkaufen soll, außer über den Preis. Der Weg scheint der gleiche zu sein wie bei Floppy-Laufwerken. Man hat halt eins im PC, Hauptsache, es war billig und tut seinen Dienst.

Kyocera für alle

Laserdrucker sind schon eine ganze Weile im Preis recht stabil. Die im Index beobachtete Gruppe mit einer Druckgeschwindigkeit von zwölf bis 16 Seiten pro Minute hat preislich sogar ganz leicht angezogen. Interessant dürfte jedoch die Entwicklung sein, die durch die Marktöffnung von Kyocera eingeleitet wird. Bisher wurde die Geräte ausschließlich direkt an ausgewählte Fachhändler vertrieben, in Zukunft sollen Maxdata und Peacock auch die breite Masse bedienen. Dies dürfte einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Durchschnittspreise in dieser Gerätegruppe haben, ist doch Kyocera gerade in diesem Segment deutscher Marktführer.

ISDN jetzt auch analog

Geradezu langweilig mutet die Preisentwicklung bei ISDN-Karten an, insbesondere im Vergleich zu dem wesentlich lebendigeren Markt der analogen Modems. Gerade mal um ein oder zwei Prozent verschiebt sich der Preis von Monat zu Monat, gegenüber dem Vorjahr ist ein Preisverfall von 9,4 Prozent zu verzeichnen. Entweder hat der ISDN-Standard von Anfang an alle Möglichkeiten umfaßt, oder er engt alle Weiterentwicklungen drastisch ein. Schön, daß es dann doch mal was neues gibt: In aller Stille bietet AVM zu ihrer Fritz-Karte auch die Unterstützung analoger Kontakte an, zwar nur mit 9.600 bps, dafür aber kostenlos für den Endanwender.

Farbe ins Büro bringen

Viele IT-Einkäufer halten Farbe immer noch für ein überflüssiges Beiwerk, das im Office-Bereich nichts zu suchen hat. Dies verwundert auch nicht, wenn man die Angebote vieler IT-Händler betrachtet. Hier sollten die Möglichkeiten der angebotenen Geräte - in Maßen - präsentiert werden, um denn auch die Nachfrage zu wecken. Die Margen für Low-end-Geräte sind zu gering, um überhaupt noch Drucker zu verkaufen, da böte der Einstieg ins Farbdruckgeschäft mit Unternehmen durchaus eine Chance, höhere Margen zu erzielen. Zumindest in Unternehmen, in denen Produktpräsentationen noch nicht von hausinternen Designstudios durchgestylt werden, lassen sich punktuell Farbtintenstrahldrucker gut einsetzen.

TFT: Keiner will sie haben

Die Rede ist von TFT-Flachbildschirmen. Alle finden sie zwar toll, aber wegen der noch immer hohen Preise kauft sie niemand. Doch ein gelegentlicher Blick auf die Preisentwicklung zeigt, daß diese Technik massiv an Konkurrenzfähigkeit zum traditionellen Röhrenmonitor gewinnt. Der Preis fällt jeden Monat um rund fünf Prozent, so daß zumindest für professionelle Anwendungen bei geringem Platzangebot bald der Bedarf steigen wird. Industriearbeitsplätze, aber auch Arztpraxen (die selten EDV-gerecht gebaut sind) werden da sicher den Vorreiter spielen. Auch Banken und Versicherungen werden die Geräte einsetzen, eignen sie sich doch mit ihrem oft ausgefallenen Design hervorragend als Imageträger. (uw)

Zur Startseite