IT-Preise im ComputerPartner-Index

30.09.1999

MÜNCHEN: Nichts bewegt den IT-Handel derzeit so sehr wie die plötzliche und weitgehend unerwartete Preissteigerung der RAM-Module. Glück hat, wer noch einen kleinen Vorrat angelegen konnte, der sich jetzt mit gutem Gewinn verkaufen läßt.

Überraschung beim PC-Preis

Der Preisverfall findet bei Personal Computern in diesen Wochen langsamer statt als sonst üblich. Zwar fallen sowohl die Prozessor- als auch die Festplattenpreise im gewohnten Tempo, aber es gibt doch noch Überraschungen am PC-Markt: Die Preise für RAM-Module sind derzeit fast doppelt so hoch wie vor einem Monat. Das drückt sich natürlich auch im PC-Preis aus. Die Distributoren sprechen von einer deutlichen Verknappung der Chips. Diesmal ist dafür allerdings kein Feuer in einer RAM-Fabrik verantwortlich wie bei der letzten großen Preissteigerung. Die Vermutungen reichen von Spekulationsgeschäften in großem Stil bis zu einer echten Nachfragesteigerung der PC-Benutzer.

Wettrennen der Laserdruckerhersteller

Nach wie vor bewegen sich die Preise für Laserdrucker der mittleren Leistungsklasse auf niedrigem, aber stabilem Niveau. Der Kampf um die Marktführerschaft verschärft sich jedoch und könnte in nächster Zeit einige interessante Preisbewegungen mit sich führen. Zwar ist Hewlett-Packard in Deutschland noch immer die Nummer eins für Laserdrucker, zunehmend werden jedoch Marktanteile von anderen Herstellern abgeknappst, vor allem von Kyocera. Aber auch andere Hersteller werden stärker, zum Beispiel Brother mit seinen neuen Modellen. Die Kundennähe kann auch durch umweltbewußte Aktionen vergrößert werden, wie zum Beispiel die Rücknahme gebrauchter Laserdrucker bei Minolta.

Mehr Leistung bei Digitalkameras

Die Megapixel-Ausstattung der digitalen Kameras ist mittlerweile fast schon zur Einstiegsklasse geworden. Zwar sind noch einige Modelle lieferbar, die weniger Punkte als 1024 x 768 auflösen, jedoch ist deren Bildqualität den meisten Anwendern nicht gut genug. Für den ambitionierten Fotoamateur ist aber die 1024er-Klasse nach wie vor eine gute Wahl, insbesondere in Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber auch Dokumentationsabteilungen der Industrie kann der Handel mit diesen Kameras gut bedienen - höhere Auflösungen sind hier noch nicht oft gefragt und meist auch noch zu teuer. Der Preis ist noch recht stabil, lediglich 0,8 Prozent Gefälle seit dem Vormonat sind zu verzeichnen.

Ist der Office-Markt schmaler geworden?

Die Anbieter kompletter Office-Pakete kann man an wenigen Fingern abzählen. Ob man in Zukunft einen Finger einsparen kann, ist nach der Übernahme von Star Division durch Sun mal wieder in den Bereich des Möglichen geraten - zumindest was die Unterstützung der Windows-Plattformen angeht. Für den IT-Händler mag das nicht allzu wichtig sein, wird doch die Fülle der Star-Office-Pakete in Deutschland direkt vertrieben - und oft als kostenloses Paket für den Privatnutzer. Marktführer Microsoft seinerseits macht den Markt mit etlichen unterschiedlichen Versionen seiner Office-Pakete recht unübersichtlich. Die neuen Professional-Pakete der Office2000-Suite treiben den Durchschnittspreis obendrein kräftig nach in die Höhe.

Wirkliche Alleskönner

Die ersten Multifunktionsgeräte am Markt waren bevorzugt für den Soho-Bereich konzipiert und boten viele Funktionen bei geringem Platzbedarf und einfacher Installation. Die Leistung der Einzelkomponenten war dabei meist einem dedizierten Gerät unterlegen. Der heutige Markt der Alleskönner zeigt sich etwas anders: Neben den Einsteigergeräten gibt hochprofessionelle Geräte - meist von großen Kopiergeräten abgeleitet -, die auch größere Büros übers Netzwerk mit allen benötigten Peripherieleistungen versorgen. Darüber hinaus gibt es immer mehr Geräte, die der Sammlung von Stand-alone-Geräten nicht mehr unterlegen sind und zumindest im Bereich des Druckens ebenbürtige Leistungen erbringen können. Oft gilt das auch für die Scan-Funktion.

CD-RW noch immer im Aufwind

CD-RW-Brenner boomen noch immer. Die Anwender haben ihr Herz für die CD als Speichermedium entdeckt, als sie eigentlich schon durch DVD abgelöst sein sollte. Schuld daran sind mehrere Faktoren. Zum einen sind da die sehr günstigen Preise zu nennen, sowohl für die Brennerhardware als auch für die Medien. Zum anderen ist die angebotene Software mittlerweile, wenn schon noch nicht als benutzerfreundlich, so doch als benutzerorientiert zu bezeichnen. Ein wachsendes Shareware-Angebot läßt erfreuliches erwarten. Aber auch das vermehrte Angebot an Musik- und Videotiteln im Internet, mehr oder weniger legal, ist sicher nicht ohne Einfluß auf die großen verkauften Stückzahlen an CD-Schmieden.

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