IT-Preise im ComputerPartner-Index

27.05.1999

MÜNCHEN: Intel hat vergangene Woche den Pentium II bis auf wenige Modelle aus dem Angebot gestrichen. Händler sollten den Lagerbestand schnellstens verkaufen, um nicht auf alter Technologie sitzen zu bleiben.

Pentium III wird zum Standard-Prozessor

Schon vor Intels Preissenkung am 17. Mai sind die Preise für Pentium-III-PCs massiv gefallen. Die Hersteller senkten im Schnitt den Einstandspreis um 12,8 Prozent, was einen durchschnittlichen Händler-EK von 3.129 Mark ergibt. Ob sich die Prozessorpreissenkung so massiv auswirken wird wie frühere, bleibt also abzuwarten. Das Ende ist jedoch für den Vorgänger-Prozessor Pentium II gekommen. Lediglich das 400-MHz-Modell wird weiterhin angeboten, daneben noch die Restbestände der Distributoren. Ausgenommen davon ist der Celeron, den es - bis auf weiteres - auch in langsameren Ausführungen noch gibt. Was den Pentium III angeht, wird das 500-MHz-Modell am stärksten an Wert verlieren.

Modem-Chipsätze werden billiger

Für Modemhersteller sind wohl die letzten unbeschwerten Tage angebrochen. Rockwells Chipsätze für 56k-Modems sind derzeit recht günstig einzukaufen, was sich auf den Marktpreis der Modems auswirkt. Bald werden jedoch durch die massiven Marketingmaßnahmen der Telekom für die ISDN-Einführung ("Uni at home" und andere) und für ADSL-Techniken die Umsätze für klassische analoge Modems zurückgehen. Zumindest gegenüber ADSL hat der Händler jedoch ein gutes Argument in der Hand: Modems neigen nicht dazu, Funkdienste zu stören, und werden in der Regel auch nicht von diesen gestört. Bei ADSL und verwandten Techniken sind hier Probleme programmiert.

TCO 99 kommt auf den Markt

Monitore, deren ergonomische Werte die strenge TCO-99-Norm erfüllen, kommen allmählich von einigen Anbietern auf den Markt. Für den Anwender bedeutet dies komfortableres Arbeiten mit ansprechend hohen Bildwiederholfrequenzen und hoher Auflösung. Da die Arbeitswelt zunehmend auf Ergonomie setzt, ergibt sich hier für den IT-Händler ein wachsendes Umsatzsegment - zumindest bis TFT-Displays noch ein wenig billiger geworden sind. Oftmals kann mit einem neuen Monitor auch gleich eine passende Grafikkarte verkauft werden. Die Marge komplett macht dann die Dienstleistung für Einbau und Installation der Treibersoftware.

Notebooks auch mit AMD-CPUs

Seit kurzer Zeit baut Compaq nicht mehr ausschließlich Intel-Prozessoren in seine Notebooks, sondern auch CPUs von Advanced Micro Devices (AMD). Speziell für den Bereich der Privatkunden und den Büroeinsatz kleinerer Unternehmen sind diese Geräte als preisgünstige Alternative gedacht. Mit dem langsamen Ende des Pentium II tun sich viele Hersteller auch schwer, weiterhin diesen Markt zu bedienen. Preislich ist es für IT-Händler jedoch schwierig geworden, mit den deutschen Discountern zu konkurrieren. 1.000 Mark für Notebooks beim Lebensmitteldiscounter - da hilft nur noch die Auszeichnung durch Service und Beratung.

Noch immer Engpaß für TFT-Displays

Die Lieferschwierigkeiten der Hersteller und Distributoren von TFT-Displays sind noch immer nicht behoben. Der Markt boomt zwar nach wie vor, aber der Kunde muß mit längeren Lieferzeiten rechnen, zumindest wenn er sich auf eine bestimmte Marke oder ein Modell festlegt. Immer mal wieder sind einzelne Geräte gut lieferbar, aber Engpässe kommen genauso regelmäßig. Dies zeigt sich in diesem ComputerPartner-Index auch im Preis. Um satte 5,7 Prozent ist der durchschnittliche TFT-Preis gegenüber dem Vormonat gestiegen, womit die 2.000-Mark-Schwelle wieder überschritten ist. Auch hier lohnt sich keine Lagerhaltung, da die weitere Entwicklung unklar ist.

DVD in den Videotheken

Kinofilme auf DVD finden sich in einschlägigen Fachgeschäften zum Kauf, aber auch immer öfter in Videotheken zum Verleih. Das Angebot an entsprechenden Playern im Bereich der braunen Ware der Elektrohändler hinkt jedoch deutlich hinterher. Das Signal ist klar: Der heimische PC wird zum Videoplayer umgebaut und mit dem Fernseher gekoppelt. Für den IT-Händler tut sich damit wieder ein Markt mit Beratungsbedarf auf. Neben der Aufrüstung um DVD-Laufwerke bietet sich auch gleich der Verkauf einer Grafikkarte mit TV-Ausgang an. Damit können bei Bedarf auch größere Entfernungen zwischen Home-PC und Fernsehecke überbrückt werden. (uw)

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