IT-Preise im ComputerPartner-Index

14.05.1999

MÜNCHEN: Während der letzte ComputerPartner-Index seinen Schwerpunkt bei kompletten PC-Systemen hatte, schauen wir diese Woche wieder auf den Komponentenmarkt. Für den IT-Händler kann es sich - trotz CE-Bestimmungen - noch immer lohnen, selbst zu assemblieren, ist doch damit eine individuelle Kundenbedienung möglich.

Etablierte Systeme halten sich länger

Der Durchbruch der DVD-Laufwerke als Standardausstattung für PCs läßt noch auf sich warten. Die Preise sind zwar nicht mehr allzu hoch, aber die CD hat sich zu sehr als Standard etabliert. Im Low-Cost-Bereich führt ohnehin kaum ein Weg an der CD-Rom-Ausstattung der PCs vorbei, die für 76 Mark zu haben ist. Dabei handelt es sich um den Durchschnittspreis, die billigsten werden schon unter 60 Mark angeboten. Schnellere Laufwerke als jene mit 36facher Lese-geschwindigkeit finden sich noch immer nur spärlich, vielen Anwendern ist deren Laufgeräusch zu hoch, zumal der Geschwindigkeitsvorteil kaum zu spüren ist.

CD-RW liegt im Trend

Bei den wiederbeschreibbaren Massenspeichern tut sich was. Nachdem sich einige Firmen - allen voran Hitachi - aus dem Markt für CD-Rekorder zurückgezogen haben, drehen andere voll auf und setzen auf die mehrfach beschreibbare (und wieder löschbare) CD-RW-Technik, DVD-Ram kommt nur allmählich aus den Startlöchern. Die verbleibenden Hersteller planen Endkundenpreise um die 400 Mark für den Sommer, müssen sich jedoch wohl noch anstrengen: Der Durchschnittspreis ist diesen Monat erst ein mal um zwei Prozent auf 507 Mark im Händler-Einkaufspreis gestiegen.

Nachfrageschub bei kleineren Festplatten

Für Desktop-PCs werden zunehmend Festplatten geliefert, die man kaum noch mit normalen Office-Applikationen füllen kann. Zwar ist ihr Einsatz nicht immer logisch zu begründen, der Vergleich mit den großen Discountketten macht ihr Angebot jedoch erforderlich. Aber auch mit den kleineren Festplatten um 4 GB, die gerade recht günstig angeboten werden, kann man gute Geschäfte machen. Raid-Systeme, bislang eine Domäne der SCSI-Technik, werden in immer stärkerem Maße auch für IDE-Festplatten angeboten. Mit diesen billigen, aber dennoch in der Regel zuverlässigen Platten kann sich der IT-Händler preislich recht gut gegenüber der Konkurrenz behaupten.

Preis für Laserdrucker wieder in Bewegung

Nach einer langen Zeit mit sehr gemäßigten Preisbewegungen bei den Laserdruckern - zumindest im hier betrachteten Marktsegment der Geräte mit einer Leistung von 12 bis 16 Seiten pro Minute - ist wieder ein etwas heftigeres Ausschlagen des Barometers zu beobachten. Wie schon bei den Monitoren in den letzten Monaten zu beobachten drängen Firmen, die bisher als reine OEM-Lieferanten fungierten, jetzt auch unter eigenem Logo auf den europäischen Markt. Allen voran ist hier Samsung zu nennen. Die aggressive Preisgestaltung dieser Newcomer zwingt natürlich auch die etablierten Anbieter zu Preissenkungen.

Soundkartenmarkt unter Kontrolle

Eine große Zahl von Hardwareproduzenten bietet eigene Soundkarten an, aber wirklich maßgebend ist eigentlich nur ein Unternehmen: Creative Labs. Genügte vielen Anwendern früher eine Soundkarte, die einfach "Soundblaster-kompatibel" war, muß es heute - durch höhere Ansprüche an die Klangqualität - oft das Original sein. Preislich unterscheidet sich Creative Labs mit seinen Mainstream-Produkten nicht mehr allzu sehr vom Mitbewerb, was den Griff zum Markenprodukt denn auch einfacher macht. Fraglich ist nur, wie lange Soundkarten überhaupt noch für den breiten Markt geeignet sind, integrieren doch viele Hersteller mittlerweile Soundchips gleich auf das Motherboard.

Zehn Prozent weniger für Grafikkarten

Der Preiskrieg im Grafikkartenmarkt tobt unvermindert. Der durchschnittliche Händlereinkaufspreis ist im vergangenen Monat um ganze zehn Prozent nach unten gegangen. Marge ist durch den Verkauf von Grafikkarten kaum noch zu erzielen, allenfalls mit High-End-Produkten, die jedoch nur eine kleine Klientel ansprechen.

Die Diskrepanz ist deutlich: Mit der größte Bedarf an Hochleistungskarten ist bei den PC-Spielern zu finden, dort ist jedoch die Kaufkraft nicht so groß, daß wirklich gewinnbringende Karten verkauft werden können - von einer Kundenbindung kann ebenfalls kaum gesprochen werden.

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