IT-Preise im ComputerPartner-Index

03.04.1999

MÜNCHEN: Während vor genau einem Jahr eine massive Preissenkung durch den gesamten Komponentenmarkt ging, spricht man heuer in erster Linie über die Preisanstiege bei TFT-Bildschirmen - ansonsten bewegen sich die Preise nur mäßig.

Ungewisse Entwicklung der TFT-Displays

Die Preistalfahrt der TFT-Displays ist zunächst einmal gestoppt. Aufgrund einer weit stärkeren Nachfrage als von den Hersteller vermutet herrscht jetzt eine allgemeine Verknappung, die die Preise allmählich wieder nach oben treibt. Die Lieferzeit einiger Modelle ist im Bereich von sechs bis acht Wochen angelangt. Dies macht es dem Händler natürlich schwer, überhaupt Geräte zu verkaufen - aufgrund der Preisentwicklung der letzten Monate ist wohl kaum ein Kunde bereit, jetzt auf hohem Preisniveau ein Produkt zu bestellen, dessen Marktwert zum Lieferzeitpunkt völlig ungewiß ist. Es ist für die nächsten Wochen daher ein starkes Schwanken sowohl des Preises als auch der Lieferfähigkeit zu erwarten.

Neue Low-Cost-Monitore

Ganz anders als bei den TFT-Displays verläuft in diesen Wochen der Trend der klassischen Bildröhren-Monitore: 19-Zöller sind preislich fast auf dem Vorjahres-Niveau der 17-Zöller - die weitere Entwicklung ist also abzusehen. Aber auch im Bereich der 17-Zoll-Geräte ist einige Bewegung auszumachen. Speziell Eizo-Monitore sind derzeit billig zu haben, zwischen 9 und 13 Prozent hat der Hersteller kürzlich die Preise reduziert. Aber auch von Samsung hört man neues: Speziell an Einsteiger wendet sich die neue Samtron-Modellreihe, aber auch die bekannte Syncmaster-Reihe kommt günstiger über den Ladentisch als noch im Vormonat.

Videokonferenz per Analog-Modem

Die Modemhersteller entdecken neue Anwendungen. War Video-Conferencing bisher ausschließlich ein Thema für ISDN, LAN oder schnelle Standleitungen, so reicht die aktuelle Übertragungsrate von 56 Kilobit pro Sekunde auch für nicht allzu anspruchsvolle Video-Lösungen aus - einen schnellen Rechner für die Datenkomprimierung in Echtzeit vorausgesetzt. Entsprechende Lösungen sind von Wisecom auf den Markt gekommen, weitere Hersteller werden nachziehen. Damit kommt die Videokonferenz in preislich höchst attraktive Bereiche. Für den traditionsreichen Hersteller Hayes kommt die Entwicklung aber wohl zu spät: Die Firma hat in den USA ihre Geschäfte eingestellt und bereitet die Liquidation vor.

Multifunktionalität mit neuen Features

Die Preisschwankungen bei den Multifunktionsgeräten gehen weiter, diese Woche sank der Durchschnittspreis um 6,7 Prozent auf 1.445 Mark. Durch die enorm große Preisspanne dieser Produktgruppe - sie reicht von rund 630 bis fast 4.400 Mark - können Produkteinführungen an einem der Preisenden den Mittelwert stark beeinflussen. Neues gibt es bereits in puncto Funktionalität: HP integriert in seine Officejets jetzt auch eine Farbfax-Funktion, die natürlich entsprechende Gegenstationen voraussetzt. Und einige Hersteller bieten die Möglichkeit, externe Geräte (Scanner oder Drucker) in eine Geräteteilkombination mit einzubeziehen.

Preisstabile Officepakete

Wie kann man eine Software preislich bewerten, die es kostenlos gibt? Zumindest für Privatanwender läßt sich kaum noch ein Marktdurchschnittspreis für Officepakete angeben, seit es Star Office für den Heimgebrauch kostenlos gibt - wenn man einmal von den Downloadkosten absieht. Bei technisch versierten Kunden wird es dem Händler in Zukunft noch schwerer fallen, für den Privat-PC ein Officepaket zu verkaufen. Es bleibt der Markt für Firmenkunden, der durch unterschiedliche Lizenzierungsmodelle der verschiedenen Anbieter schwer genug zu durchschauen ist. Tröstlich für den Umsatz ist, daß die meisten Pakete nur deswegen teuer erstanden werden, weil man eben beim gewohnten Microsoft-Programm bleiben will.

Notebooks günstiger geworden

Produktankündigungen für neue Notebooks liegen derzeit fast täglich in der Post und machen vor allem zwei Trends ganz deutlich: Zum einen werden die mobilen Geräte immer flacher und leichter, zum anderen werden immer mehr Modelle in Preislagen angeboten, die sie auch für den Privatanwender zunehmend interessant machen. Ein zierlicher Notebook stört ja auch viel weniger die häusliche Wohnzimmereinrichtung als ein vergleichsweise riesiger High-Tech-Bolide, noch dazu im EDV-Einheitsgrau. Leistungsmäßig sind natürlich noch Abstriche zu machen: ein gleichwertiges Desktopmodell ist günstiger zu haben - die Miniaturisierung der Komponenten hat eben noch immer ihren Preis.

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