IT-Security-Area: einer der wenigen Lichtblicke in zunehmender Dunkelheit

16.10.2003
Die Messe schrumpft, nur eine Halle leistet dem Trend erbitterten Widerstand: In der IT-Security-Area in Halle B2 tummeln sich in diesem Jahr insgesamt 180 Unternehmen. Im Mittelpunkt vieler Präsentationen steht die Bekämpfung der elektronischen Werbeflut. Von ComputerPartner-Redakteur Andreas Fischer

Während in den anderen Hallen fast schon Land unter ist und die Messegesellschaft einen erneuten schmerzlichen Rückgang bei den Ausstellerzahlen um etwa ein Viertel melden musste, brummt auch in diesem Jahr wieder die IT-Security-Area. Laut Veranstalter wird der Bereich in Halle B2 in diesem Jahr rund 20 Prozent mehr Ausstellungsfläche einnehmen.

2003 steht ein Thema im Mittelpunkt, das nahezu jeden betrifft, der elektronische Kommunikation nutzt: die Spam-Flut und ihre Bekämpfung. Unter dem Motto "High Noon" finden jeden Tag um 12.00 Uhr Podiumsdiskussionen im Roten Forum (Stand 425) statt.

Dienstag früh startet wieder das bei den Besuchern beliebte Live-Hacking im Blauen Forum (Stand 217). Alternativ können Hobbyhacker sich auch am virtuellen Internet-Shop von Ciro-sec (Stand 522) versuchen. Wer dort erfolgreich Benutzerdaten stiehlt, Kreditkartennummern herausfindet und Datenbanken manipuliert, kann eine Eintrittskarte zum Kongress IT-Defense im Wert von 995 Euro gewinnen.

Zum ersten Mal präsentieren verschiedene Unternehmen auf der Systems eine "Musterfirma" (Stand 505), in der sie "einfache, effektive und sichere IT-Gesamtlösungen praxisnah und an einem Ort" vorführen wollen. Einzelne Produkte und Hersteller sollen dabei nicht im Vordergrund stehen. Auch technische Laien dürfen die "Funktionsweise von zentralisierten IT-Landschaften selbst ausprobieren und live auf Herz und Nieren testen", so der Mitveranstalter Esesix (Stand 605). Dem Besucher stünden verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung, wie beispielsweise eine Verwaltungszentrale, eine Filiale, ein Heimarbeitsplatz, ein mobiles Büro sowie eine Serverzentrale.

Das "Siglab" aus dem vergangenen Jahr, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit eingerichtet wird, ist einem Sattelzug namens "Sigbus" gewichen, in dem elektronische Signaturen und Verschlüsselungsmöglichkeiten vorgeführt werden sollen.

Von den Herstellern haben einige der Großen darauf verzichtet, einen eigenen Stand aufzubauen. Sie sind aber in der Regel bei ihren Distributoren vertreten. So stellt beispielsweise Check Point die neue "Check Point Express"-Appliance bei Allasso (Stand 615), Icon Systems (Stand 115) und Computerlinks (Stand 602) vor. Die Out-of-the-Box-Lösung soll Firewall- und VPN-Schutz bieten und auch ohne Administratorkenntnisse einzurichten sein. Neben dieser Appliance will Check Point im Rahmen der noch taufrischen Mittelstandsoffensive weitere Produkte vorstellen, die das eigene SMB-Portfolio abrunden (siehe Seite 17). Symantec ist bei Computerlinks und Entrada (Stand 306) zu finden. Dort stellt das Unternehmen seine neue Gateway Security Appliance der 5400er-Serie vor. Bei Sun Microsystems in Halle B3, Stand 340, zeigt Symantec dagegen das Intrusion-Detection-System "Manhunt". Kaspersky Labs ist bei Aladdin (Stand 121) vertreten. Der russische Entwickler präsentiert unter anderem "Anti-Virus 4.5", "Anti-Spam 1.5" und "Anti-Hacker 1.5" (siehe ComputerPartner 41/03, Seite 28). Nokia Internet Communications ist Partner auf den Ständen von Allasso und Computerlinks. Im Fokus stehen der "Nokia Horizon Manager", das mobile "Secure Access System", der "Access Mobilizer" und der "Message Protector".

Hersteller von Antivirensoft-ware wie F-Secure (Stand 102), Sophos (Stand 511) und Trendmicro (Stand 502) sind mit eigenen Messeauftritten vor Ort. Im Fokus stehen bei ihnen neben den aktuellen Virenschutzlösungen Produkte zur Abwehr von Spam. Gewohnt bodenständig präsentiert sich Siemens (Stand 111) mit dem Slogan "Informationssicherheit, die sich rechnet". Die Schwerpunkte des Konzerns auf der Systems 2003 sind Sicherheitsanalysen und -beratung, Smartcards, Netzwerksicherheit und das neue Buzzword "Return on Security Investment".

Zum Abschluss ist eventuell noch ein Besuch beim Mcert, dem neuen "Computer-Notfallzentrum für den Mittelstand", interessant. Die Organisation, hinter der die Bundesregierung und der Branchenverband Bitkom stehen, befindet sich noch im Aufbau. Anzutreffen ist sie auf dem Bitkom-Stand mit der Nummer 205.

Zur Startseite