IT-Sicherheit als Dienstleistung

06.01.2005
Seinen Security-Dienst vergleicht Günter Horst Hirschmann gerne mit der Bereitstellung des ISDN-Anschlusses von der Deutschen Telekom. Der Geschäftsführer von eSe Security vertreibt aber nicht Telefonleitungen, sondern IT-Services - ausschließlich über Partner. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Im August 2004 startete der En.Gate-Service, mittlerweile hat dessen Betreiber, die eSe Security GmbH, mehr als 130 Vertriebspartner allein in Deutschland unter Vertrag genommen. Bis Mitte 2005 sollen es gar 300 Systemhäuser und Fachhändler sein, die den IT-Security-Dienst an Endkunden vermitteln. So lautet zumindest die Vorgabe des eSe-Geschäftsführers Günter Horst Hirschmann.

Bei En.Gate handelte es sich keinesfalls um Outsourcing von IT-Sicherheit. Vielmehr wird die Security Appliance "En.Gate Protector" in das Netzwerk des Kunden integriert und verrichtet dort vor Ort ihre Arbeit. Die Arbeit des Vertriebspartners besteht einzig und allein darin, den Kontakt zum Endkunden zu generieren und für die Unterzeichnung des Dienstvertrages zu sorgen. Allein dafür erhält er von eSe eine Prämie zwischen 100 und 200 Euro.

Ausgeliefert wird die vorkonfigurierte Appliance von Actebis. Die Einbindung des Geräts ins Netzwerk gestaltet sich denkbar einfach. Die Dienste werden mittels eines En.Gate Key freigeschaltet. Auf diesem USB-Token befinden sich alle für den Datenaustausch zwischen LAN und En.Gate Protector notwendigen Einstellungen. Nach Abziehen des Schlüssels ist das System vor unberechtigten Änderungen geschützt. Updates oder Änderungen sind nur mit eingestecktem En.Gate Key möglich. Für diesem Freischaltungsvorgang erhält der Vertriebspartner zusätzlich 100 Euro.

Anschließend richtet der Fachhändler die kundenspezifischen Sicherheitsrichtlinien ein. Dies geschieht in einem interaktiven Dialog und dauert circa eine halbe Stunde. Dort findet man gemeinsam heraus, ob beispielsweise der Versand und Empfang von privaten E-Mails am Arbeitsplatz erlaubt ist und welche Ports eröffnet werden.

Stetige Einnahmen

Für jedes Jahr, in dem der Kunde den En.Gate-Service nutzt, erhält der Vertriebspartner eine so genannten Betreuungsprämie, deren Höhe zwischen 50 und 100 Euro variiert. Außerdem kann der Partner seinem Kunden natürlich noch zusätzliche Dienste in Rechnung stellen.

Zielgruppe für En.Gate sind alle Unternehmen mit 2 bis 50 PC-Arbeitsplätzen. Das sind meistens Gewerbetreibende oder Freiberuf-ler ohne IT-Know-how. Das Ganze läuft auf einer monatlichen Abonnement-Basis, die Kosten hierfür betragen 49 Euro pro Monat, vorausgesetzt, man verpflichtet sich für mindestens drei Jahre und muss nicht mehr als zwölf PCs vor Angriffen schützen.

Meinung des Redakteurs

Ein für Kunden interessantes Modell ist der En.Gate-Service schon, aber auch Vertriebspartner können daran partizipieren. Zwar sind die Erlöse nicht so hoch wie bei eigenverwalteten Sys-temen, auch mit ausreichend vielen Vermittlungsverträgen lässt sich auch mit En.Gate gutes Geld verdienen.

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