ITK sagt ade zu ISDN-Karten und Mitarbeitern

08.08.1997
DORTMUND: Der globale Eifer der ITK AG ist für die deutschen Mitarbeiter wenig vorteilhaft. 45 von ihnen wurden entlassen. Obendrein haben die Westfalen am Geschäft mit reinen ISDN-Karten keine rechte Freude mehr.Daß jedes Ding zwei Seiten hat, wurde jetzt wieder einmal am Beispiel der westfälischen ITK AG offenbar. Die freudige Kunde vom Kauf des US-Modemanbieters Telebit und vom Aufbruch in die internationalen Märkte war noch nicht ganz verklungen (siehe ComputerPartner 10/97), da flatterten 45 der rund 200 Mitarbeiter in Deutschland blaue Briefe auf den Schreibtisch. Zum 1. Juli mußten die Unglücklichen ihre Arbeitsplätze räumen.

DORTMUND: Der globale Eifer der ITK AG ist für die deutschen Mitarbeiter wenig vorteilhaft. 45 von ihnen wurden entlassen. Obendrein haben die Westfalen am Geschäft mit reinen ISDN-Karten keine rechte Freude mehr.Daß jedes Ding zwei Seiten hat, wurde jetzt wieder einmal am Beispiel der westfälischen ITK AG offenbar. Die freudige Kunde vom Kauf des US-Modemanbieters Telebit und vom Aufbruch in die internationalen Märkte war noch nicht ganz verklungen (siehe ComputerPartner 10/97), da flatterten 45 der rund 200 Mitarbeiter in Deutschland blaue Briefe auf den Schreibtisch. Zum 1. Juli mußten die Unglücklichen ihre Arbeitsplätze räumen.

"Es handelt sich um eine Umstrukturierung wegen der Übernahme von Telebit. Die Frage ist halt: Wo konzentriere ich die Ressourcen hin?", begründet ITK-Marketingleiter Dr. Ralf Ebbinghaus den Aderlaß. Im Ausland würden dagegen zusätzliche Kräfte eingestellt. Insgesamt bleibt aber ein leichter Rückgang des Personalbestandes von 330 auf etwa 300. Gerüchte, wonach noch weitere Entlassungen geplant seien, bezeichnet Ebbinghaus als "Blödsinn". Auch von roten Zahlen könne keine Rede sein.

Nichtsdestotrotz dürfte das rasante Wachstum des Dortmunder TK-Anbieters erst einmal gestoppt sein - zumindest in der Heimat. Eine stagnierende Marktsituation, vor allem im Novell-Umfeld, setzt dem Unternehmen nach eigener Einschätzung zu. Hinzu kommt der letztjährige Flop der ISDN-Karte Columbus One, von der nur rund 500 Stück pro Monat verkauft wurden. Gedacht war sie angeblich als preisgünstige Alternative "für reine ISDN-Internet-Anwender ohne Schnickschnack", hatte aber im Markt keine Chance gegen die zwar deutlich teurere aber auch leistungsstärkere Fritz-Karte von AVM. Das Nachfolgeprodukt Columbus World kann es nach Expertenmeinung durchaus mit Fritz aufnehmen, kommt aber ebenfalls nur mühsam aus den Startlöchern.

Inzwischen hat es ITK anscheinend satt, gegen AVM und dessen effizientere Vertriebskanäle anzurennen. Und das, obwohl mit Vertriebsleiter Peter Liebig ein früherer AVM-Mann an Bord genommen werden konnte. "Wir orientieren uns nicht an AVM", heißt es dennoch aus Dortmund. Man wolle sich vom Markt reiner ISDN-Karten verabschieden und sich stattdessen als Anbieter von Remote Access-Lösungen etablieren. Derweil steht auch der dritte Vorstand der neuen ITK International Corp. fest: Er heißt Jim Norrad und ist Amerikaner. (ld)

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