J.D.-Edwards-Partner schließen sich europaweit zusammen

06.02.2000
Trotz massiver Personalkürzungen bei J.D. Edwards zeigen sich die Partner zuversichtlich. Auch das ASP-Geschäft soll zumindest in Europa ausgebaut werden.

Offenbar bekommt der SAP-Konkurrent J.D. Edwards seine Kostenstrukturen nicht mehr in den Griff. Trotz eines 20-prozentigen Zuwachses an Lizenzeinnahmen im vergangenen halben Jahr entlässt Firmenchef Edward McVaney weltweit 800 Mitarbeiter, das sind rund 13 Prozent der gesamten Belegschaft.

Von dieser "Umstrukturierung" besonders stark betroffen sind die Niederlassungen in Deutschland und Japan. So musste auch der deutsche Geschäftsführer Klaus-Peter Franz bereits Anfang dieser Woche gehen, seine Nachfolge übernahm der bisherige Director Business- Unit Schweiz, Peter Landolt.

Weiterhin Verluste

Das zweite Quartal (30. April) des laufenden Geschäftsjahres schloss J.D. Edwards mit einem Reinverlust von 2,3 Millionen Dollar ab, der Umsatz stagnierte bei 231 Millionen Dollar. Die Aktie des Unternehmens fiel seit Februar um 70 Prozent.

Für Europas größten J.D.-Edwards-Partner, die Seven AG, stellt dies alles keine Bedrohung dar. "J.D. Edwards hatte Speck angesetzt und musste nur eine Kurskorrektur vornehmen", analysiert Sevens Vertriebsleiter und früherer J.D.-Edwards-Mitarbeiter Kasi Färcher-Haag, die momentane Situation des ERP-Anbieters.

Bei J.D. Edwards Deutschland bleibt man ebenfalls gelassen: "Wir haben bei unseren Partnern viel Beraterkapazität aufgebaut - mehr als wir bei uns entlassen", so der Unternehmenssprecher Stephan Vanberg.

Und Partner werden weiterhin benötigt. Denn die angestrebten ASP-Pläne (Application-Service-Providing) sollen auf jeden Fall in die Tat umgesetzt werden. "Weltweit werden wir auf diesem Gebiet mit Deloitte & Touche zusammenarbeiten", so der neue DeutschlandGeschäftsführer Landolt. "ASP ist für uns das Schüsselelement", verdeutlicht Landolt die Bedeutung des neuen Outsourcing-Modells.

Paneuropäische Zusammenarbeit

Ziel dieser Neuausrichtung muss natürlich sein, die bisher magere Installationsbasis von J.D. Edwards in Europa etwas aufzupäppeln. Hierzu schlossen sich auch einige europäische Partner zusammen. So gründete die Seven AG gemeinsam mit der britischen Catalyst Solutions, der italienischen RTT Consulting und der schwedischen Systeam Applications ein Joint-Venture namens Inone Europe Ltd. Dessen Aufgabe wird darin bestehen, bei internationalen J.D.-Edwards-Projekten europaweit den notwendigen Service anzubieten. (rw)

www.jdedwards.de

www.seven-ag.com

www.inone-europe.com

Zur Startseite