Japan: mit High-Tech ins hohe Alter

08.10.2007
Fast 22 Prozent aller Japaner sind über 65 Jahre alt, viele von ihnen pflegebedürftig. Statt ins Altersheim zu gehen, vertrauen immer mehr Senioren im Land der aufgehenden Sonne auf High-Tech wie etwa auf Robotor.

Fast 22 Prozent aller Japaner sind über 65 Jahre alt, viele von ihnen pflegebedürftig. Statt ins Altersheim zu gehen, vertrauen immer mehr Senioren im Land der aufgehenden Sonne auf High-Tech wie etwa auf Robotor.

Angefangen von sprachgesteuerten Rollstühlen über behindertengerechte Autos bis hin zu Fütterrobotoren hat sich in Japan für gebrechliche Senioren und Behinderte schon ein eigener Technologiemarkt mit einer Milliarde Dollar Umsatz entwickelt.

Auf einem Heimpflege- und Reha-Convent in Tokio wurden Anfang Oktober 2007 eine Reihe von Neuheiten gezeigt. Darunter auch der Fütterrobotor – es gibt ihn wirklich – "My Spoon" (mein Löffel, genau genommen eine Gabel) der Firma Secom, der zum Preis von umgerechnet rund 2.470 Euro schon 300 mal verkauft wurde.

"Es geht darum, den Menschen zu ermöglichen, sich selbst zu helfen", sagt Entwickler Shigehisa Koboyashi.

Wie auch in anderen Ländern können mehr und mehr ältere Japaner nicht mehr auf die Pflege ihrer Kinder und Enkelkinder vertrauen. Die traditionellen Familienbande zerbröckeln, Arbeitskräftemangel, Steuerausfälle und die hohen Mieten und Wohnungspreise tun ihr Übriges, weshalb viele ältere Japaner auf sich selbst angewiesen sind – oder eben auf High-Tech.

Ein von der Tokyo University of Science entwickelter "Muskelanzug" aus Gummi und Nylon verleiht Senioren, die sonst bettlägerig wären, neue Kraft in Armen, Schultern und Oberkörper.

Der Rollstuhl TAO Aicle von Funjistu und Aisin Seiki bringt Senioren GPS-gesteuert ans Ziel und erkennt auch Ampeln oder Hindernisse.

Mit "Ein Auto geduldiger als Ihre Tochter" wirbt Toyota für seine Welcab-Serie von Autos mit Rollstuhl-gerechtem Einstieg. (kh)

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