Japanischer Börsenchef tritt wegen Tippfehlers zurück

20.12.2005
Der Tippfehler eines Händlers hat jetzt den Chef der japanischen Börse, Takuo Tsurushima, um seinen Job gebracht. Der Händler hatte

Der Tippfehler eines Händlers hat nun den Chef der japanischen Börse, Takuo Tsurushima, um seinen Job gebracht. Der Händler hatte aus Versehen eine Verkaufsorder im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar ausgelöst, den die Börse nicht korrigieren konnte.

Neben Tsurushima mussten auch der technische Leiter und der Handelschef gehen. An die Spitze der größten asiatischen Börse wird der bisherige Ehrenpräsident Taizo Nishimuro treten. Sein Job wird nicht zuletzt sein, die Software in Ordnung zu bringen. An der Tokioter Börse hatte es mehrmals technische Probleme gegeben; teilweise fiel der Aktienhandel komplett aus.

Der Auslöser für den Rücktritt war aber der 8. Dezember. An diesem Tag hatte es chaotische Szenen auf dem Börsenparkett gegeben, nachdem ein Händler der Finanzgruppe Mizuho Securities bei dem Börsengang des Unternehmens J-Com irrtümlich 610.000 Aktien für je einen Yen anbot statt eine Aktie von J-Com für 610.000 Yen zu verkaufen.

Diese offensichtliche falsche Order konnte er nicht rückgängig machen - die Börsensoftware übernahm klaglos diese Order. Also wurde die J-Com-Aktie den ganzen Tag gehandelt - ihr Kurswert stürzte gnadenlos ab. Erst am Tag darauf wurde der Handel mit der Aktie ausgesetzt. Mizuho verlor 300 Milliarden Yen, Takuo Tsurushima entschuldigte sich bei den Investoren - und musste gehen. (wl)

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