Java

20.03.1998

MÜNCHEN: Branchenkrösus Microsoft stellt auf einer Messe in Los Angeles eine Beta-Version seiner neuen Java-Entwicklungsumgebung Visual J++ vor und zieht damit den Zorn der weltweit aktiven Java-Developers-Group auf sich. Der Grund: Nach Angaben von Microsoft ist Visual J++ 6.0 voll auf Windows optimiert und erlaubt es, Java-Anwendungen zu schreiben, die in Aussehen und Geschwindigkeit nicht von herkömmlichen in C++ geschriebenen Windows-Programmen zu unterscheiden sind. Um dies zu erreichen, enthält die Java-Implementierung der Software-Schmiede eine Reihe zusätzlicher Befehle und Funktionen, bei deren Verwendung sich die Programme nur unter dem Betriebsystem Windows ausführen lassen. Das bringt die Java-Lobby auf die Palme, denn sie sehen darin eine grobe Verletzung des Java-Prinzips "Write once, run everywhere". Jetzt verschafft sich einer der Java-Anhänger mit einem offenen Brief (http://www.javalobby. org) Luft. Er führt eine ganze Liste von Aktivitäten seitens Microsoft auf, die seiner Meinung nach eine herstellerunabhängige Weiterentwicklung von Java torpedieren. Unterdessen veröffentlicht Microsoft eine erste "Technology-Preview-Version" von Visual J++. (cm)

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