Jeder fünfte Mitarbeiter muss gehen

15.06.2000

Nach der gescheiterten Fusion mit Inprise und der dadurch ausgebliebenen Bargeldspritze von 240 Millionen Dollar sieht sich Corel zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen. Der kanadische Softwarehersteller entlässt 320 Mitarbeiter, das sind mehr als 21 Prozent der Belegschaft. Dadurch erhofft sich das Unternehmen, noch in diesem Jahr 40 Millionen Dollar einzusparen. Gleichzeitig versprach CEO Michael Cowpland, von nun an auf sein Gehalt von derzeit 199.000 Dollar jährlich zu verzichten.

Die Analysten geben dennoch keine Entwarnung: "Da muss noch mehr passieren, mit 40 Millionen Dollar allein ist es nicht getan", glaubt David Wright von US-Marktforscher BMO Nesbitt Burns.

Als Ursache für die schlechte Quartalsbilanz sehen Experten Corels verfehlte Strategie - die Metamorphose vom Lieferanten der Windows-Software Wordperfect und Corel Draw zum Linux-Distributor brachte nicht den erhofften Durchbruch. Eine Rückkehr zur Windows-Welt scheint aber keinen Erfolg mehr zu versprechen. Wordperfect fristet nur noch ein Nischendasein, und gegen die geballte Macht Adobes kommt Corels Grafikprogrammpalette ebenfalls nicht an. (rw)

www.corel.de

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