Die Digitalisierung des Fernsehens beschleunigt sich. Gut ein Viertel der bundesdeutschen TV-Haushalte (25,7 Prozent) hat derzeit Zugang zum digitalen Fernsehen. Im Vorjahr lag die Digitalisierungsrate noch deutlich unter 20 Prozent.
Die Entwicklung wird von der Satelliten- und terrestrischen Verbreitung (DVB-T) vorangetrieben, dagegen stagniert die Digitalisierung der Kabelnetze. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer im Juli 2005 durchgeführten bundesweiten Erhebung zum Stand der Digitalisierung, die die Landesmedienanstalten in Auftrag gegeben haben.
Diese Studie bezieht erstmals auch Zweit- und Drittgeräte ein. Danach haben knapp 20 Prozent aller Fernsehhaushalte alle verfügbaren TV-Geräte auf digitalen Empfang umgestellt.
Vorreiter bei der Digitalisierung des Fernsehempfangs ist eindeutig der Satellit. Fast 40 Prozent aller Satellitenhaushalte (die 45 Prozent aller TV-Haushalte ausmachen) empfangen digital.
Deutlicher Zuwachs ist auch beim digital terrestrischen Fernsehempfang zu verbuchen; 46 Prozent der TV-Haushalte, die ihre Programme über Antenne empfangen (das sind zehn Prozent aller Fernsehhaushalte) sind mittlerweile in der digitalen TV-Welt angekommen.
Der Flaschenhals der Digitalisierung ist hingegen das Kabel, das immer noch fast jeden zweiten Fernsehhaushalt versorgt. Erst ein Zehntel der Kabelhaushalte hat Zugang zum digitalen Empfang.
Zwar erreicht Deutschland bei der Digitalisierung im europäischen Vergleich nur einen Platz im Mittelfeld, doch bei der terrestrischen Verbreitung besteht die Chance, Pionier der digitalen Umstellung zu werden und weltweit als erstes Land die analoge Antennenverbreitung ganz einzustellen.
Der Digitalisierungsbericht 2005 ist im VISTAS Verlag erschienen und steht in der kompletten deutschen Fassung als pdf-Datei zum Download bereit. (go)