Jedes zweite Unternehmen betroffen

06.07.2006

Jedes zweite große Unternehmen war in den vergangenen drei Jahren Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine KPMG-Studie. Wei- tere Erkenntnisse: Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Umsatzvolumen und kriminellen Handlungen. Von den großen Unternehmen waren in den vergangenen drei Jahren nach eigenen Angaben 55 Prozent betroffen, bei den mittleren 31 Prozent und bei den kleineren Unternehmen 19 Prozent. Die Dunkelziffer ist auffallend hoch: Sie wird von den Unternehmen selbst auf über 80 Prozent geschätzt.

Die häufigsten Delikte sind klassische Vermögensschäden wie Diebstahl beziehungsweise Unterschlagung (82 Prozent), Untreue (51 Prozent) oder Betrug (40 Prozent). Weniger häufig, dafür aber meist mit höheren Schäden verbunden sind beispielsweise die Fälschung von Finanzinformationen, Korruption oder Kartellrechtsverstöße. Solche Delikte setzen zumeist eine bestimmte Stellung in der Unternehmenshierarchie voraus. So war das Top-Management in der Vergangenheit nur an zwei Prozent der Diebstähle, aber an jeder zweiten Fälschung von Jahresabschlüssen beteiligt. Von Wirtschaftskriminalität betroffen waren vorrangig geldnahe Bereiche wie Vertrieb (58 Prozent), Lager (43 Prozent), Produktion und Einkauf (jeweils 30 Prozent). Die ausführliche Studie finden Sie auf www.kpmg.de. Marzena Fiok

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