Der Panasonic-Mutterkonzern Matsushita investiert massiv in die LCD-Technologie. Der japanische Elektronikkonzern baut für 300 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) ein neues LCD-Werk, das spätestens 2010 fertig sein soll.
Das neue Matsushita-Werk im Westen Japans soll pro Jahr bis zu 15 Millionen 32-Zoll-LCD-Panels herstellen. Gebaut wird es von IPS Alpha Technology, an dem Hitachi Displays zu 50 Prozent, Matsushita zu 30 Prozent und Toshiba zu 15 Prozent beteiligt sind. Durch die Übernahme der Anteile Hitachis und Toshibas wird Matsushita künftig 95 Prozent an IPS Alpha Technology halten.
Mit der Investition will der Konzern die Nachfrage nach LCD-Fernsehern besser bedienen, die bisher im eigenen Hause nur die zweite Geige spielten. Doch die Nachfrage nach Plasma-TVs lässt weltweit nach. Selbst in den USA, wo lange Zeit riesige Plasmas die Wohnzimmer und somit auch den Flat-TV-Markt beherrschten, kaufen viele Kunden lieber LCD-Fernseher, da diese oftmals sehr günstig angeboten werden und auch die Auswahl deutlich größer ist.
Laut David Gibson, Analyst bei Macquarie Securities, stieg der Umsatz mit Plasmafernsehern in den USA im vierten Quartal 2007 um sechs Prozent. Der Umsatz mit LCD-Geräten konnte im selben Zeitraum aber um 64 Prozent zulegen. "Wir halten Matsushitas Strategie, durch eine vertikale Integration die Margen zu erweitern, für sinnvoll. Bei den Anlegern wird es jedoch die Sorge wecken, dass das Unternehmen sein Geschäft mit Plasmabildschirmen aufgeben könnte", kommentiert Gibson die Situation.
Das hat Matsushita aber (noch) nicht vor. Der Konzern will vielmehr bis Mai 2009 die monatliche Kapazität seines Werks in Westjapan von aktuell 640.000 auf 1,26 Millionen nahezu verdoppeln. Zudem soll die Nachfrage nach Plasma-TVs im Ausland wieder angekurbelt werden, vor allem in den USA. Sportliches Umsatzziel: Bis März 2010 soll der Plasma-TV-Umsatz von derzeit 50 Prozent auf 60 Prozent des Gesamtumsatzes gesteigert werden. (go)