Jobmotor Mittelstand: Mehr Leistung ist möglich

10.04.2007
KfW-Mittelstandspanel 2006 zeigt Kraftreserven auf

Zehn Prozent der geplanten Arbeitsplätze wurden nicht realisiert, weil der Mittelstand aufgrund schwieriger Finanzierungsbedingungen zu spät oder erst gar nicht investiert. Dies ist ein zentrales Ergebnis des KfW-Mittelstandspanel 2006, das erstmals zentrale Aussagen über die Beschäftigungsentwicklung für den gesamten Mittelstand erlaubt.

Danach haben die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zwischen 2003 und 2005 rund 400.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - während Großunternehmen und Öffentlicher Dienst bis zu 300.000 Arbeitsplätze abgebaut haben. Doch wer genau schafft da neue Jobs und welche Faktoren begünstigen den Beschäftigungszuwachs? Tatsächlich sind es nicht die ganz kleinen Unternehmen, die zunehmend Menschen in Lohn und Brot bringen. Es sind vor allem die größeren Mittelständler mit 50 und mehr Beschäftigten, die den Jobmotor auf Touren halten.

Innovationen schaffen Beschäftigung

Sie sind es auch, die in der jüngsten Vergangenheit am meisten und am häufigsten investiert haben. Insbesondere bei den technologie- und wissensorientierten Unternehmen hat sich das Investitionsvolumen deutlich erhöht. Die KfW-Studie zeigt diesbezüglich einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Investitionen und Beschäftigung auf. Egal in welcher Branche - Unternehmen, die investieren, wachsen stärker als andere.

Sogar Investitionen in Rationalisierungsmaßnahmen haben noch einen positiven Beschäftigungsimpuls zur Folge. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn Unternehmen nicht nur investieren, sondern darüber hinaus auch innovativ sind und kontinuierlich Forschung und Entwicklung betreiben.

Im Unterschied zum größeren Mittelstand stecken kleine Betriebe vergleichsweise wenig Geld in neue Anlagen, geschweige denn in die Entwicklung neuer Technologien. Das hat zwei Gründe. Erstens setzen sie ihre Produkte überwiegend auf dem Binnenmarkt ab, der im Unterschied zum Exportmarkt bis vor kurzem noch wenig Dynamik entwickelte.

Zweitens: Obwohl sich die Finanzierungsbedingungen für mittelständische Unternehmen generell verbessert haben, bleibt die Lage bei den sehr kleinen Unternehmen angespannt. Sie weichen häufig auf kurzfristige Darlehen und sogar auf teure Kontokorrentkredite aus oder unterlassen geplante Investitionen ganz. Die KfW-Studie geht davon aus, dass kleinere Unternehmen im Beobachtungszeitraum rund zwei Drittel ihres geplanten Investitionsvolumens nicht oder nur verspätet realisieren konnten. Für zehn Prozent der geplanten neuen Arbeitsplätze, so das alarmierende Fazit, dürften Finanzierungsschwierigkeiten letztendlich das Aus bedeutet haben.

Fazit der Studie: Nur wenn der Mittelstand auf breiter Front seine Investitionskraft stärkt, mithin auch die kleinen und mittleren Unternehmen in der Lage sind zu investieren, dann kann der Mittelstand seine Rolle als Jobmotor noch weiter stärken. Die ausführlichen Ergebnisse der repräsentativen KfW-Studie finden Sie im Internet unter http://www.kfw.de/DE_Home/Research/KfW-Mittel12/index.jsp (mf)

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