Streit mit Intel um Antivirus-Marke

John McAfee will seinen Namen zurück

06.09.2016
John McAfee, dereinst an den Anfängen der Antiviren-Industrie maßgeblich beteiligt, möchte wieder ein Unternehmen nach sich benennen. Doch er hat ein Problem mit dem Chipriesen Intel, dem inzwischen McAfees einstige Firma gehört.

Antiviren-Pionier John McAfee hat den Chip-Riesen Intel verklagt, weil der 70-Jährige seinen Namen einer neuen Firma geben will. Wie aus der am Wochenende in New York eingereichten Klageschrift hervorgeht, wurde McAfee allerdings von Intel davor gewarnt, dass dies Markenrechte des Konzerns verletzen würde.

John McAfee macht immer wieder durch irrwitzige Geschichten von sich reden.
John McAfee macht immer wieder durch irrwitzige Geschichten von sich reden.
Foto: CC-BY-SA 2.0 - NullSession from Bettendorf, Iowa, United States

Intel argumentiert in einem der Klage beigelegten Brief von Anfang Juni, der Unternehmer habe schon vor langer Zeit das Recht aufgegeben, den Namen McAfee mit Bezug zu Software-Produkten aus dem Bereich der IT-Sicherheit zu verwenden. McAfee kontert, er könne seinen Namen auch nach dem Verkauf der Marke McAfee 1991 weiternutzen. Er im Mai Chef beim App-Anbieter MGT Capital Investments geworden. Dabei wurde auch angekündigt, dass der Fokus der Firma künftig auf Sicherheit und Datenschutz liegen solle und sie in John McAfee Global Technologies umbenannt werde.

Gerüchte über Verkauf

McAfee gehörte zu den Begründern der Antiviren-Branche. Er hatte in den 80er Jahren das nach ihm benannte Software-Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er Jahren zurückzog. 2010 wurde McAfee von Intel übernommen. Der Firmenname wurde zu Intel Security geändert. Einige Produkte tragen aber weiterhin den McAfee-Namen. Laut unbestätigten Medienberichten denkt Intel derzeit über einen Verkauf der Sparte nach. Unter den Interessenten sei der Finanzinvestor TPG, schrieb der Finanzdienst Bloomberg.

Im Jahr 2012 machte John McAfee weltweit Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gefahndet wurde. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch den Dschungel kehrte er in die USA zurück und ließ sich zwischenzeitlich auch als Kandidat für die Präsidentenwahl 2016 registrieren. (dpa/sh)

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