Jürgen Peter soll das Auslandsgeschäft voranbringen

12.09.2002
Am 1. Oktober wird Jürgen Peter zum Vorstandsmitglied bei Maxdata berufen. Der Ex-Raab-Karcher- und Actebis-Mann verantwortet Marketing und Vertrieb Europa und soll den Auslandsumsatz erhöhen.

Auf Jürgen Peter wartet eine große Aufgabe. Der langjährige Raab-Karcher- und kurzzeitige Actebis-Geschäftsführer tritt am 1. Oktober in den Maxdata-Vorstand ein und verantwortet dann Marketing und Vertrieb Europa. Unter seiner Führung soll der Auslandsumsatz bis 2005 von derzeit 32 Prozent auf über 50 Prozent anwachsen. Eine große Aufgabe, aber keine unlösbare, wie Holger Lampatz, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Maxdata AG, meint. "Dieser Plan ist nicht neu", erklärte er gegenüber ComputerPartner. Maxdata ist mit Tochtergesellschaften in Großbritannien, Belgien, Österreich, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden vertreten, seit diesem Jahr auch in Spanien und Polen und demnächst in Italien.

Um die Umsatzsteigerung zu erreichen, sollen bestehende Geschäfte ausgeweitet und neue Bereiche, wie etwa das Large-Account-Management, hinzukommen. "Und Jürgen Peter ist ein Vollprofi. Ich setze blindes Vertrauen in ihn, und er hat bei uns auch die Freiräume, seine Kompetenz zu nutzen", erklärt Lampatz.

Dieser Meinung war in der Vergangenheit nicht jeder. Während der Diplom-Ökonom von 1989 bis 1997 Geschäftsführer bei Raab Karcher Elektronik war, bevor er von 1997 bis 2001 als CEO die Fäden in der Hand hielt, war es bei Actebis nach einem Jahr als Geschäftsführer schon Schluss. Im Zuge massiver Querelen auf Geschäftsleitungsebene (siehe ComputerPartner 22/02, Seite 12) packte Peter im Juni 2002 seine Koffer. Lampatz kann über die Art der Trennung nur den Kopf schütteln. So könne man nicht mit einem Manager mit super Background und internationaler Erfahrung umspringen. Er persönlich hätte Peters Leistung kennen und schätzen gelernt.

Neuer Mann, neue Zuständigkeit

Da passte es ja bestens, dass Joachim Gut das Unternehmen verlassen hat und eine Vakanz im Vorstand entstand. Gut verantwortete bislang die Bereiche Vertrieb, Einkauf, Fertigung, Logistik und Services. "Wenn man gute Leute bekommen kann, die hilfreich für das Unternehmen sind, dann nimmt man diese auch zusätzlich mit an Bord", bekräftigt Lampatz seine gute Meinung von Peter und entkräftet gleichzeitig Vermutungen, Joachim Gut hätte wegen Peter seinen Platz räumen müssen. "Joachim Gut war elf Jahre bei Maxdata. Er hat in den zurückliegenden Jahren hervorragende Arbeit geleistet und wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Nun ist er 40 Jahre alt. Da will man auch mal der erste Mann sein. Das kann ich voll akzeptieren. Nur bei uns ist das nicht möglich, denn dieser Platz ist hier schon besetzt ..." Wohin Gut gehen wird, ist noch nicht bekannt.

Mit dem Wechsel im Vorstand wurden die Zuständigkeiten nur teilweise neu zugeordnet. Während Thomas Ziegler weiterhin für Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Risikomanagement, EDV, Personal, Recht und Investor Relations zuständig ist, übernimmt nun Jürgen Peter Marketing und Vertrieb Europa. Der Vorstandsvorsitzende Holger Lampatz, bislang ohne direkte Verantwortlichkeit für einen speziellen Bereich, zeichnet ab sofort verantwortlich für den Vertrieb Deutschland und den Einkauf. "Das heißt aber nicht, dass ich nun die Arbeit von Andreas Kunstmann oder meinem Bruder Kai-Uwe übernehme", stellt Lampatz klar. "Ich habe diesbezüglich schon einige Anrufe bekommen. Nein, die beiden machen ihre Sache bestens. Ich bin als Vorstand eher der Schreibtischtäter, der ihnen den Rücken freihält."

www.maxdata.de

ComputerPartner-Meinung:

Jürgen Peter selbst wollte vor seinem Amtsantritt bei Maxdata am 1. Oktober keine Stellungnahme zu seinen Zielen und Erwartungen abgeben. Sicher ist aber, dass er und Holger Lampatz sich gemeinsam viel vorgenommen haben. Spätestens 2005 zeigt sich, ob und wie sie diese Ziele erreicht haben. Denn der wankelmütige Markt bleibt weiterhin ein Unsicherheitsfaktor. (go)

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