Plattform-Ansatz

Juniper Networks – ein Netzwerker macht sich stark

09.12.2009
Geht es nach dem kalifornischen Netzwerkanbieter Juniper Networks, muss Cisco sich auf mehrere Kämpfe gefasst machen. Dazu zählen Switches, Core-Router, Security, Clouds und Rechenzentren.

Zur Zeit scheint es so zu sein: Netzwerker, die nicht für Schlagzeilen sorgen, machen etwas falsch. Oder sie sind zu erschöpft, sich um solche zu kümmern. Dann allerdings droht ihnen, von stärkeren gekauft zu werden. Und zu verschwinden.

Diese Aspekte zugrunde gelegt, zählt der amerikanische Netzwerkausrüster Juniper Networks sicher zu den Starken. Das bestätigen die jüngsten Aktivitäten des in Sunnyvale, Kalifornien, angesiedelte Netzwerkers: Er schloss OEM-Abkommen mit Dell, mit dem amerikanischen Marktführer für Blade-Server-Switches, Blade Network Technologies (BNT), wobei dabei dem Netzwerkbetriebssystem von Juniper, Junos, eine entscheidende Rolle im gerade entbrannten Kampf um Rechenzentren spielen soll, mit IBM, das wie Dell die Router und Switches der Kalifornier unter eigenem Label verkaufen wird, es öffnete Junos für netznahe Applikationsentwickler und es startete im Februar dieses Jahres die Cloud-Computing-Initiative "Stratus Project", der als hauseigene Zugabe der Netzwerkchip "Network Instruction Set Processor" (NISC) mitgegeben wurde. Mit diesem sei es möglich, dass sich "Stratus" wie ein einziger großer Junos-Switch verwalten lasse, versprach das Unternehmen.

Man sieht: Im Gegensatz zu den sogenannten "sieben Zwergen" der Netzwerk-Zunft - Exteme Networks, Enterasys, Nortel, 3Com, D-Link, HP Procurve und Foundry, die im Switch-Kampf gegen Cisco vielleicht 25 Prozent Marktanteile auf sich vereinigen können und allerdings jetzt verblichen sind wie Nortel oder verkauft wie 3Com und Foundry - kann Juniper eine stolze Bilanz präsentieren.

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Auch von Analysten werden die OEM-Abkommen positiv bewertet. Juniper erhalte über Dell einen deutlich besseren Zugang zu Unternehmen und insbesondere zu Rechenzentrums-Betreibern, ist die Meinung von Zeus Kerravala, Analyst bei dem Marktforscher Yankee Group. Gleichzeitig würden Ciscos traditionelle Konkurrenten im Netzwerkbereich, Exteme Networks, Enterasys, Nortel, 3Com und andere weiter in den Hintergrund gedrängt. "Die sieben Zwerge sind tot", erklärt Kerravala mit Verweis auf Ciscos Wettbewerber im Enterprise-Switching-Markt, die zusammen gerade einmal auf 25 Prozent Marktanteil kommen.

Es gehe nicht mehr nur um reine Netzwerke, sondern um die Kombination mit Rechnern. "Mit den jüngsten OEM-Aktivitäten sind Ciscos schärfste Rivalen im Netzwerkbereich jetzt IBM, HP, Dell, Juniper und Brocade", skizzierte Kerravala die neue Situation.

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