Juniper Networks geht in das Access Router-Geschäft

29.06.2004
Das Geschäft mit Telekom-Firmen wächst bekanntlich nicht in den Himmel. Das bekam Router-Spezialist Juniper Networks in den letzten beiden Jahren zu spüren: Obwohl er im Carrier-Markt gegen Routerprimus Cisco mit großen Core-Routern auftrumpfen konnte und mittlerweile mehr als 30 Prozent Marktanteile für sich reklamieren kann, machte der Netzwerker in den letzten beiden Jahren Verluste, entließ und hoffte auf die Erholung des Tk-Marktes

Das Geschäft mit Telekom-Firmen wächst bekanntlich nicht in den Himmel. Das bekam Router-Spezialist Juniper Networks in den letzten beiden Jahren zu spüren: Obwohl er im Carrier-Markt gegen Routerprimus Cisco mit großen Core-Routern auftrumpfen konnte und mittlerweile mehr als 30 Prozent Marktanteile für sich reklamieren kann, machte der Netzwerker in den letzten beiden Jahren Verluste, entließ und hoffte auf die Erholung des Tk-Marktes

Doch das erwies sich als Irrtum. So dreht jetzt Juniper den Spieß um und bringt Edge-Router mit dem Label "J-Series" auf den Markt. Nach Angaben des Unternehmens sollen sie von Enterprise-Kunden zum Beispiel für die Anbindung von Unternehmensniederlassungen eingesetzt werden. Drei Modele ab zirka 1.800 Dollar bietet Juniper an: Den Router "2300" (zwei WAN-Ports, 8 Mbit/s), "4300" (sechs WAN-Ports, 16 Mbit/s) und 6300 (sechs WAN-Ports, bis 90 MBit/s, mit optional redundanter Stromversorgung).

Verwaltet werden diese über eine Version des modularen Betriebssystems "Junos". Es ist multithreading-fähig, so dass da-tenintensive beziehungsweise Backup- und leitungshungrige Anwendungen wie IP-Telefonie, Videostreaming oder SAP- oder Datenbankanwendungen kein Problem sein dürften.

Juniper hofft, dass die in diesem Segment gewohnheitsmäßig Cisco-orientierten Administratoren sich von der Juniper-Oberfläche nicht abschrecken lassen. Allerdings gab der Netzwerker bei der Vorstellung der Komponenten n München zu, man denke ernsthaft über eine Emulations-Software für Ciscos IOS nach. Beim Verkauf geht Juniper davon aus, den mit der übernahme von Sicherheitsspezialisten Netscreen zugekauften Channel mit weltweit rund 400 Partnern zu nutzen.

Dieser soll auch die Netscreen-Neuankündigung Security-Appliance "5GT ADSL" vertreiben. Die Plattform, die mit einem integrierten ADSL-Modem aufwartet, bietet unter anderem Stateful/Deep Inspection Firewall, VPN (IPsec), Schutz vor DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) und Viren. Sie soll laut Juniper die Netze kleinerer Niederlassungen sichern und werde im Juli für zirka 600 Dollar in den Markt kommen. (wl)

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