Kabelverleger im Wienerwald

21.12.2000
Plastiklöffel braucht jeder, ob zum Auslöffeln des Joghurts oder beim Eisschlecken. Diesen Weltmarkt beherrscht die österreichische Plas-tik Ges.m.b.H. fast nach Belieben. Leider stand es mit dem internen Netzwerk der Firma nicht zum Besten. Deshalb beauftragte Ingenieur Prohaska die Bohr änd Dübel Ges.m.b.H. mit der Vernetzung.

Es war verdammt schwer, die Plas-tik Ges.m.b.H. zu finden. Doch nach einem halben Tag Herumirrens im Wienerwald wies mir schließlich ein Förster den rechten Weg.

Kaum angekommen, empfing mich der dortige EDV-Leiter Ingenieur Prohaska mit einer zünftigen Brotzeit. Nach zwei Vierterl Wein kamen wir schließlich auf das größte IT-Projekt der Plastik Ges.m.b.H. zu sprechen: die interne Vernetzung.

"Bis zum Sommer 2000 ist uns noch gar nicht eingefallen, dass wir ein Netz benötigen, wir haben uns einfach über den Flur angeschrieen", berichtet Prohaska. "Doch dann wollten wir auch ins Internet, und dazu braucht man nun mal ein Netzwerk", so der Ingenieur gegenüber ComputerPartner.

So fuhr Prohaska nach Wien, um sich dort zu informieren. Leider war in der Großstadt die Auswahl an kompetenten Netzwerksystemhäusern so groß, dass sich der Ingenieur für keinen Dienstleister entscheiden konnte.

Am Abend dieses erfolglosen Tages begab sich Prohaska schließlich zum Heurigen "Beim Hasenbrunnen" in der Niederwurzengasse, um sich dort bei ein paar Schoppen von der stressigen Suche zu erholen. Und wie es so kommt, nach zwei Vierterl kam Prohaska mit seinem Tischnachbarn ins Gespräch - ein glücklicher Umstand, handelte es sich bei dem Gesprächspartner doch um Ingenieur Schicklgruber, Inhaber der steyerischen Bohr änd Dübel Ges.m.b.H.

"Ja freilich kennen wir uns mit Netzwerken aus", konnte er sogleich aufwarten. "Hat ja schon mein Großvater gemacht!" Bald kamen sich beide Herren näher, und nach drei weiteren Schoppen brachten sie alles unter Dach und Fach. Der Vertrag wurde noch beim Heurigen unterzeichnet, und bereits eine Woche drauf rückten die Techniker an.

Eigentlich kamen sie einen Tag später als vorgesehen, aber der Weg dorthin war wirklich schwer zu finden. Nach der obligatorischen Brotzeit (siehe oben) machten sich die Techniker sogleich an die Arbeit. "Richtig erschrocken waren wir über die brutal dicken Wände, das hatten wir so nicht erwartet", erinnert sich Ingenieur Schicklgruber.

"Bereits nach zwei Tagen haben wir unseren gesamten Vorrat an Bohrern aufgebracht und dabei erst die Hälfte der Kabelrohre verlegt", erinnert sich der Ingenieur. Ersatzmaterial konnte erst nach einer Woche geliefert werden.

In der Zwischenzeit bauten Mitarbeiter den Keller zur Hauptverteilerstation um, hierfür mussten einige Weinfässer umgelagert wer- den. "Eine Knochenarbeit", erinnert sich Prohaska. Zwischenzeitlich gingen auch noch die Glasfaserkabel aus, doch die Techniker von Bohr änd Dübel halfen sich dann mit Kupferleitungen aus.

"Um einen problemlosen Übergang von den Lichtleitern zu Kupferkabeln zu generieren, setzten wir den bewährten Light-to-Copper-Konverter LtC 34 ein", beschreibt Ingenieur Schicklgruber die damalige Situation. Der LtC 34 der polynesischen Easy Doing Inc. war einfach zu handhaben (siehe Produktfoto).

Kein Wunder, haben doch die Techniker der Bohr änd Dübel Ges.m.b.H. an der intensiven Schulung des Herstellers teilgenommen (siehe auch Kurzinterview: Partnerprogramm). Daraufhin entwickelte sich der VAR zum führenden Spezialisten in Sachen Light-Copper-Converting. Beim Projekt im Wienerwald konnten die Mannen ihr Know-how eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Nach achtwöchiger intensivster Arbeit waren schließlich alle Kabel verlegt. Und auch ein Nachfolgeprojekt ist für den VAR in Sicht: Im nächsten Sommer wollen Ingenieur Schicklgruber und sein Team die ausgefeilte Netzwerk-Managment-Software "Net-Man" der Not-so-easy-doing Inc. installieren.

Solutions Snapshot

Kunde: Plastik Ges.m.b.H.

Problemstellung: kein Netzwerk

Lösung: ein Netzwerk

Distributor: gibt’s keinen

VAR: Bohr änd Dübel Ges.m.b.H

Subunternehmer: viele

Kontaktaufnahme: beim Heurigen

Zeitraum bis Vertragsabschluss: fünf Viertel Wein

größte Herausforderung: den Weg zur Plastik G.m.b.H. zu finden

unerwartete Schwierigkeiten: zu dicke Gebäudewände

Was hat länger in Anspruch genommen als vorausgesehen? das Herausbohren der Rohrschächte für die Kabel

Implementierungsdauer: den ganzen Sommer lang

aufgewendete Mannstunden: 7.458

Kostenumfang des Projekts: 4.567 Schilling und 543 Hektoliter Grüner Veltliner

Im welchem Verhältnis stehen Hardware/Software/Service 34 Prozent Hardware, 56 Prozent Software und 100 Prozent Service

Service- und Wartungsverträge: VAR übernimmt alle Arbeiten

Schulung: ja, dauert ein halbes Jahr

Benefit für Kunden: hat endlich ein Netzwerk

Benefit für VAR: Erfahrungen mit dicken Wänden

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