Bis zu 7.000 Stellen sind gefährdet

Kahlschlag bei Siemens Enterprise Networks?

25.02.2008
Presseberichten zufolge plant Siemens, bis zu 7.000 der weltweit 17.500 Stellen seiner Sparte Siemens Enterprise Networks zu streichen.

Die rund 17.500 übrig gebliebenen Beschäftigten der Siemens-Telekomsparte SEN (Siemens Enterprise Networks) wissen seit rund eineinhalb Jahren nicht, was der Münchener Konzern mit ihnen vorhat. Verkauft Siemens die Sparte an notleidende Konkurrenten wie Alcatel-Lucent oder Nortel Networks, ist mit einem zweiten Benq zu rechnen. Verbleibt die Verluste machende Sparte jedoch im Konzern, muss Siemens sie, anders als geplant, in der Bilanz ausweisen – ein Plan, den Siemens-Chef Peter Löscher keinesfalls für attraktiv hält. Im Übrigen ist SEN vorsorglich schon aus der Büchern genommen So sind Löscher und seine Getreuen seit Monaten auf der Suche nach einem Käufer.

Doch bekanntlich sind solche Käufer rar; und Löscher ist bis heute nicht fündig geworden. Die Zeit drängt: Das Geschäftsjahr endet am 30. September.

Weshalb Löscher sich morgen zur Zukunft der Sparte äußern wird. Heute aber sickerte bereits durch: Es stehen bis zu 7.000 Arbeitsplätze zur Disposition, davon 3.000 von der 6200 Arbeitsplätze in Deutschland. Der Grund: Nach den Streichungen wäre SEN attraktiver als bisher.

Allerdings: Um diesen Plan realisieren zu können, muss sich Löscher mit den Arbeitnehmervertretern einigen. Denn für die 2006 in eine eigene GmbH ausgegliederte Gesellschaft verhindert der gegenwärtig gültige Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30. September 2009 aus..

Der Spiegel aber berichtete bereits, dass die knapp 3.000 Mitarbeiter in der Produktion, wie etwa im SEN-Werk Leipzig, von einem neuen Eigentümer übernommen werden sollen. Den übrigen Angestellten solle der Wechsel in die Altersteilzeit oder eine Beschäftigungsgesellschaft angeboten werden. (wl)

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