Kontinuierliche Verbesserung

Kaizen - gelebt oder abgeheftet?

22.02.2009
Der IT-Fachhandel kann mit einem gezielten Qualitätsmanagement im Kampf gegen die Billig-Wettbewerber bestehen. Dabei muss an den Geschäftsprozessen angesetzt werden. Vorschläge von Helmut König.

Vor gut 15 Jahren schlug ein Buch wie eine Bombe ein: "Die zweite Revolution in der Autoindustrie". Entstanden aus einer Studie, die herausfinden sollte, warum die japanischen Autobauer ihren Konkurrenten in Amerika und Europa so haushoch überlegen waren. Ein wichtiges Ergebnis der Studie zeigte sich in der Anwendung der Japaner von Kaizen, einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (häufig als KVP bezeichnet), der zu einer schlankeren Produktion führte.

Dabei war der deutlichste Unterschied zu westlichen Systemen, dass dieser Prozess in Japan beim Arbeiter und Meister einsetzt, während im Westen erst ab mittlerem Management an Optimierungen gearbeitet wurde.

Wandel zum Besseren

Synonym für Kaizen, was übersetzt Kai (= Veränderung, Wandel) und Zen (= zum Besseren) bedeutet ist Toyota, wo heute das strengste Qualitätsmanagement der Welt zu Hause ist. Qualitätsmanagement war auch der Ansatz der weltweiten Automobilindustrie, um den japanischen Vorsprung einzuholen. Heute ist Qualitätsmanagement bei international agierenden Unternehmen Standard und setzt sich bei national agierenden Unternehmen neben Produktion und Handel zunehmend auch im Dienstleistungssektor durch.

Qualitätsmanagement als Lösung?

Ansatzpunkt ist das klassische Qualitätsmanagement. Es sollte die Aufgabe in einem Unternehmen haben, Produktions- und Geschäftsprozesse zu beschreiben, zu überprüfen und zu verbessern. Zertifiziert durch ein unabhängiges Prüfinstitut nach festgelegten Normen kann Qualitätsmanagement Geschäftspartnern mehr Sicherheit im Umgang miteinander geben, weil durch die Beschreibung der Geschäftsprozesse zum ersten Mal Prozesse in Unternehmen nachvollziehbar werden.

Ein Beispiel für Qualitätsmanagement im Dienstleistungssektor ist die Zertifizierung von Bildungseinrichtungen für die Arbeitsagentur, um ein Grundniveau in der Aus- und Weiterbildung zu erreichen und schwarze Schafe auszusondern.

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