Kalifornischer Pfeilhecht mit Filter

23.03.2005
Immer mehr Unternehmen setzen auch beim Bekämpfen von Spam auf Appliances. Derartige Geräte bietet Barracuda Networks. Deren Spam-Firewalls sind hoch skalierbar und beanspruchen nur wenig Platz im Rack.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Vier Modelle seiner Spam-Firewall-Familie stellte der kalifornische Security-Hersteller Barracuda auf der Cebit vor. Nach dem im Pazifik weit verbreiteten Pfeilhecht benannt, konnte das Unternehmen bereits ein halbes Jahr nach der Gründung Ende 2002 erste Produkte der Öffentlichkeit präsentieren.

Die nun vorgestellten Appliances sind sowohl in der Lage, die ankommenden Mails von Spam zu befreien, als auch dafür Sorge zu tragen, dass aus dem Unternehmen hinausgehende Mails nicht als Werbebotschaften oder andersartige Pamphlete missbraucht werden.

Zehn Filter sorgen für "saubere" E-Mails

Die Software besteht aus insgesamt zehn Schichten, die Viren und Spam aus E-Mails herausfiltern sollen. Da gibt es als Erstes den Schutz gegen DoS-Attacken (Denial of Service). Dieser verhindert, dass das System mit sinnlosen Anfragen bombardiert wird. Die nachgeschaltete IP-Blockliste sorgt nämlich dafür, dass Web-Anforderungen aus "verbotenen" Quellen den Server gar nicht erst belästigen. Stellt die Barracuda-Software fest, dass sehr viele gleich lautende Mails im Internet kursieren, stuft sie diese Botschaft als Spam ein.

Natürlich darf die herkömmliche Virenabwehr in der Appliance nicht fehlen. Dabei sorgen zwei Virenscanner unabhängig voneinander dafür, dass der Server nicht verseucht wird. Außerdem soll die Barracuda-Firewall in der Lage sein, gepackte, an E-Mails angehängte Dateien zu untersuchen. Sogar passwortgeschützte Dateien soll die Software auf Würmer und Viren überprüfen können.

Selbstverständlich lässt die Appliance bestimmte Dateitypen gar nicht erst in das firmeninterne Netzwerk hinein, beispielsweise Visual-Basic-Skripte oder andere ausführbare Programme. Welche Anhänge empfangen werden und welche das Unternehmen verlassen dürfen, das obliegt dem Systemadministrator. Dieser wiederum hat sich nach den Sicherheitsrichtlinien der Geschäftsleitung zu richten.

Daraus geht auch hervor, welche E-Mails tatsächlich als Spam einzuschätzen sind und wann diese einen rein informellen Charakter haben. Dies wiederum kann von Abteilung zu Abteilung variieren. Was für die Forschung und Entwicklung reines Spam ist, mag für die Marketiers eine wichtige Information sein.

Halbe Höheneinheit genügt

Die Barracuda-Hardware selbst nimmt relativ wenig Platz in Anspruch. Während die Modelle 200, 300 und 400 nur 35 Zentimeter hoch sind, benötigt lediglich das Highend-Gerät 600 ein volle Höheneinheit (67,3 Zentimeter). Dafür wiegt es auch mit 13 Kilogramm fast doppelt so viel wie seine kleinen Brüder. Alle Geräte lassen sich mit Stromspannun- gen zwischen 100 und 240 Volt betreiben.

Der maximale Datendurchsatz der Spam-Firewall beträgt rund 25 Millionen Mails am Tag, das entspricht nach Barracudas Schätzung etwa 25.000 aktiven Mail-Nutzern. Bereits das kleinste Modell vermag aber nach Herstellerangaben bis zu einer Million Mails am Tag zu filtern, das würde rund 1.000 aktiven Mail-Anwendern entsprechen. Die Preise der Appliances variieren zwischen 2.000 und 23.500 Euro. Die Lizenzkosten sind von der Nutzeranzahl unabhängig. Erhältlich sind die Geräte bei den Value Added Distributoren Wick Hill, Sysob, Risc Technology und Noxs.

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