Kampf der mobilen Konsolen

02.12.2004

Die nächsten Generationen der Konsolen wie Playstation 2, GameCube oder XBox lassen noch auf sich warten. Eine Sättigung macht sich im Markt breit. Nun wird das Geschäft mit den Spielern durch mobile Geräte angeheizt - mit ungeheurem Erfolg: Seit dem 21. November 2004 ist Nintendos Dual Screen (DS) in den US-Läden erhältlich und hat die Spielerherzen erobert. Und im technikbegeisterten Japan soll am 2. Dezember eine Million der schlanken Spielzeuge mit zwei Bildschirmen in die Läden kommen. Bereits jetzt gibt es doppelt so viele Vorbestellungen. Europa folgt mit einer zeitlichen Verzögerung kurz vor Ostern.

Aufgrund der reißenden Nachfrage erhöhte Nintendo nun seine Gewinn- und Umsatzprognose für das Ende März 2005 ablaufende Geschäftsjahr. Da die Absatzmenge des Gameboy DS mit fünf Millionen Stück die Planzahlen um 25 Prozent überschreite, werde der Umsatz um 4,9 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro steigen, und der Reingewinn werde sich sogar auf 662 Millionen Euro verdreifachen. Das Unternehmen hält mit seinem Gameboy einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei den tragbaren Geräten und hofft, mit dem DS den schärfsten Konkurrenten Sony in Schach zu halten.

Anteile um jeden Preis

Sony hatte sich in der Vergangenheit mit der Playstation erfolgreich im Markt für stationäre Konsolen an die erste Stelle gedrängt und hofft nun auf einen Wiederholungserfolg mit der PSP (Playstation Portable). Die PSP wird in den kommenden Wochen in den Markt eingeführt, und Sony hat sich hohe Ziele gesteckt: 500.000 Stück bis Ende Dezember und drei Millionen bis zum Geschäftsjahresende am 31. März 2005.

Anders als Nintendo wird Sony jedoch nicht von Anfang an mit der tragbaren Konsole Gewinn einfahren, da sind sich die Analysten sicher. Sie kommt erstens später als der DS auf den Markt und ist zweitens deutlich aufwändiger, da sie eine Kombination aus Spielekonsole, Video- und Musikplayer ist. Um die Verspätung wettzumachen, will Sony die PSP in Japan auch noch zu einem wahren Kampfpreis von 145 Euro einführen, also nur wenig teurer als der DS.

Ulrike Goressen

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