Kampf um Marktanteile

06.10.1998

MÜNCHEN: Nach Expertenschätzungen wird 1998 der Druckerzubehörmarkt in Europa mit 32 Milliarden Mark ein größeres Volumen erreichen als der bloße Geräteumsatz. Druckerhersteller dominieren hier zwar, aber auch andere Anbieter wollen von diesem Kuchen profitieren.

Es ist kein Geheimnis, das Geld im Druckermarkt wird nicht über die Geräte selbst, sondern über das Zubehör verdient. Ohne Zubehör auch kein Ausdruck, könnte die Devise so mancher Hersteller lauten. Nach dem Mobiltelefonabsatz boomt zwar der Geräteverkauf im Druckermarkt am meisten in Europa - trotzdem tobt hier der Wettbewerb zwischen OEMs und Markenanbietern, die ausschließlich fürs Nachfüllen der Produkte sorgen. Die Druckerhersteller wollen sich hier aber nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Denn im Vergleich zu den mittlerweile niedrigen Anschaffungskosten eines Druckers verursachen die Geräte hohe Betriebskosten: So hat die Pelikan Hardcopy GmbH, Hannover, in einer in Auftrag gegebenen Studie ausrechnen lassen, daß bei einer vierjährigen Lebensdauer ein Farb-Inkjet-Drucker rund 4.500 Mark an Kosten verschlingt.

Betriebskosten bringen Geld

Davon entfallen auf Druckköpfe und Tinte 60 Prozent, die Anschaffungskosten betragen dagegen nur 20 Prozent. Bei einem Laserdrucker beträgt der Anteil von Toner und Zubehör dagegen satte 40 Prozent. Weiter geht die Studie davon aus, daß bereits in diesem Jahr in europäischen Büros 16,5 Millionen Laserdrucker und 28 Millionen Inkjet-Geräte installiert sind. Damit die guten Stücke auch drucken können, prognostiziert die Pelikan-Studie für den Zubehörmarkt ein Volumen von 32 Milliarden Mark.

Aufgrund ihrer Kapitalkraft für Entwicklung, Produktion und Marketing sowie der patentrechtlichen Absicherung dominieren die großen Druckerhersteller dieses Segment. Hinzu kommt, daß die Hardwareanbieter über eine breite Vertriebsinfrastruktur verfügen - vom Distributor über den Fachhändler bis zum Retailkanal -, über die Drucker plus Zubehör verkauft werden. Aber: Die OEM-Tinte hat ihren Preis. Und hier sehen auch andere Anbieter ihre Chancen.

So will Pelikan sich 20 Prozent Marktanteil im europäischen Zubehörgeschäft sichern: "Unser Vorteil sind natürlich kostengünstigere Produkte. Und wir sind im Markt als Markenanbieter etabliert", meint Firmensprecherin Heike Skamper.(ch)

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