LÜNEN: Knapp ein Jahr nachdem der Hardware-Distributor Artis die Mehrheit am Software-Distributor Beyond übernommen hat, stellt Artis-Chef Gerhard Besler die Weichen für eine weitere Expansion."Derzeit verhandeln wir mit einem Systemhaus im Großraum Hamburg. Bis Ende des Jahres sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein." Schritt für Schritt will der Vorstand der Artis AG das Wachstum der Artis-Beyond-Gruppe vorantreiben. Während die Übernahme der Beyond Distribution AG ein Umsatzzukauf war, soll das Systemhaus spezifisches Know-how in die Gruppe einbringen. "Wenn wir das Wissen zum Beispiel für die Anbindung von Großrechnern selbst entwickeln müßten, bräuchten wir dazu acht Mannjahre", spielt Besler auf die desolate Lage am IT-Arbeitsmarkt an. Auf der Hauptversammlung Mitte April wurde eine Kapitalerhöhung beschlossen, mit deren Hilfe die Akquisition durchgeführt werden soll.
Die Gruppe soll letztendlich auf fünf Beinen stehen. Außer den Hard- und Softwaredistributoren Artis und Beyond und dem Systemhaus, dessen Namen Besler noch nicht preisgibt, sollen langfristig noch ein Softwarehaus und ein Internet Provider das Bild abrunden. Die Rechtsform der einzelnen Gesellschaften bleibt erhalten, die Unternehmen wollen aber Synergien nutzen - zum Beispiel statt drei nur noch einen Wirtschaftsprüfer einsetzen oder sich eine Buchhaltungskraft teilen.
Wieviel Umsatz die Artis-Beyond-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr generiert hat, will Christian Krzywicki, Geschäftsführer von Beyond und Sprecher der Gruppe, nicht verraten. Nur soviel: "Er lag unter 100 Millionen Mark."
Langsam, aber sicher möchte Besler sein Unternehmen auf den Neuen Markt zusteuern. Unter Druck setzen will er sich damit aber nicht. (is)
Gerhard Besler will die Artis-Beyond-Gruppe bis Frühjahr 2000 zur inneren Börsenreife geführt haben.