Karma gerettet - Frank & Walter endgültig am Ende

16.12.1999
TROISDORF: Aufatmen bei Karma: Nach DNS konnte sich nun auch die zweite CHS-Tochter in Deutschland über ein Management-buy-out aus dem angeschlagenen Distributor herauskaufen. Bei Frank & Walter dagegen schlossen sich für immer die Türen.

Gottfried Hackbarth ist sichtlich erleichtert: "Wir sind sehr froh, daß wir es geschafft haben. Auch unsere Hersteller sind uns gegenüber positiv eingestellt", berichtet der Geschäftsführer der Karma Computer GmbH. Was Hackbarth freut, ist ein Prozeß, der den Komponentendistributor mehrere Wochen in Atem gehalten hat: Über ein Management-buy-out hatte Karma versucht, sich von der alten Mutter CHS zu trennen. Das Ergebnis nach langen Verhandlungen: Alle Vertriebsfirmen werden unter einer neuen Holding zusammengefaßt. Derzeit befinden sich damit die zehn europäischen Niederlassungen Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Portugal, Italien, Tschechische Republik, Griechenland und die Türkei sowie Rußland und Singapur unter dem Dach der Holding. Laut Hackbarth werden noch weitere Niederlassungen dazukommen. Außerdem seien alle Mitarbeiter übernommen worden. Auch das alte Lager in Holland stehe nach wie vor zur Verfügung.

Die neue Holding steht für einen konsolidierten Umsatz von rund einer Milliarde Dollar. Wie es diesbezüglich weitergeht, konnte der Karma-Geschäftsführer noch nicht sagen. "Wir werden in Kürze über unsere Ziele berichten. Nur so viel: Wir haben noch große Pläne."

Keine Pläne mehr hat dagegen die Braunschweiger CHS-Tochter Frank & Walter: Vergangene Woche mußte die Geschäftsführung das endgültige Aus bekanntgeben. Während einer Betriebsversammlung hatte F&W-Chef Roland Rakebrandt erklärt, daß eine Sanierung gescheitert sei. Das Ziel, im Rahmen einer Gesamtlösung alle Standorte und die 450 Arbeitsplätze zu retten, habe nicht verwirklicht werden können. (sn)

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