Kartellamt berät abschließend intern über Premiere/arena-Deal

11.07.2007
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Bundeskartellamt berät zur Stunde in einer internen Sitzung abschließend über die weitere Form der Zusammenarbeit der Premiere AG mit dem Bundesliga-Sender arena. "Vertreter der beteiligten Unternehmen nehmen nicht an der Sitzung teil", sagte ein Kartellamtssprecher am Mittwoch auf Nachfrage von Dow Jones Newswires.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Bundeskartellamt berät zur Stunde in einer internen Sitzung abschließend über die weitere Form der Zusammenarbeit der Premiere AG mit dem Bundesliga-Sender arena. "Vertreter der beteiligten Unternehmen nehmen nicht an der Sitzung teil", sagte ein Kartellamtssprecher am Mittwoch auf Nachfrage von Dow Jones Newswires.

Der Präsident der Behörde, Bernhard Heitzer, hatte am Dienstag bei der Vorlage des Tätigkeitsberichtes über ein "abschließendes Gespräch am Mittwoch" berichtet. So war der Eindruck entstanden, dass auch Vertreter von Premiere und arena daran teilnehmen.

In der "zur Stunde laufenden Sitzung" würden vertragliche Details analysiert, die die Behörde in der vergangenen Woche von arena und Premiere angefordert hatte. "Auch sind am heutigen Tag zum Fristende noch Stellungnahmen von anderen Unternehmen in der Branche eingegangen", sagte der Kartellamtssprecher. Sie seien ebenfalls Gegenstand der internen Beratungen.

Der Sprecher wollte sich nicht festlegen lassen, ob die Wettbewerbshüter am kommenden Montag oder Dienstag eine endgültige Entscheidung verkünden werden. Behörden-Präsident Heitzer hatte am Dienstag das Kartellamtsvotum für "Anfang nächster Woche" in Aussicht gestellt.

Bereits in der vergangenen Woche sind die Grundzüge des Deals in die Öffentlichkeit gelangt. So wird Medienberichten zufolge arena dem Konkurrenten Premiere eine Sublizenz erteilen und selbst den Sendebetrieb einstellen.

Premiere zahlt arena dafür einen Barbetrag. Zusätzlich wird arena auch weiterhin einen 16,7-prozentigen Anteil an dem Bezahlfernsehsender aus Unterföhring bei München halten. Die Beteiligung an Premiere, die bei einem unabhängigen Finanzinstitut geparkt ist, hatte arena im Februar im Zuge einer umfangreichen Kooperation mit Premiere erworben.

Diese Kooperation ist im April ins Visier der Wettbewerbshüter gekommen und musste ausgesetzt werden. Bei Vorlage des Tätigkeitsberichtes am Dienstag hatte Heitzer die sich jetzt abzeichnende Lösung als "wettbewerblich nicht ideal bezeichnet". Wichtig sei der Behörde aber, dass es mehrere unabhängige Satellitenplattformen und Kabelanbieter gebe.

arena hatte nach dem Zuschlag für die Pay-TV-Rechte eine eigene Satellitenplattform mit derzeit rund 340.000 Kunden aufgebaut. Auf ihr wird aller Voraussicht nach ab der kommenden Saison aber auch nur das Bundesliga-Angebot von Premiere zu sehen sein, dass auch arena-Kunden empfangen werden.

arena ist eine vollständige Tochtergesellschaft des zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers Unity Media und hatte Ende 2005 Premiere die Fußball-Live-Rechte ab der vergangenen Saison 2006/07 abjagen können. Im rund einjährigen Bestehen wurden rund eine Million zahlende Zuschauer für das Bundesliga-Angebot gewonnen.

Kartellamts-Präsident sprach in diesem Zusammenhang von Vermarktungsproblemen. Die Kooperation, die arena und Premiere im Februar vereinbart hatten, "hätte eine sehr weitgehende Marktabschottung und Marktaufteilung" bedeutet, begründete der Kartellamtspräsident bereits am Dienstag die offiziell noch nicht verkündete Entscheidung der Wettbewerbshüter.

Webseiten: http://www.bundeskartellamt.de

http://www.info.premiere.de

http://www.arena.tv

-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18,

archibald.preuschat@dowjones.com

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