Das Kartellamt soll ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom eingeleitet haben. Es bestehe der Verdacht, dass die massiven Rabatte, die der Ex-Monopolist großen Wiederverkäufern gewährt, den Infrastrukturwettbewerb beeinträchtige, so ein Vertreter des Kartellamts gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Anlass des Verfahrens ist der so genannte "Net-Rental"-Vertrag, der Wiederverkäufern von T-DSL-Anschlüssen nach Angaben des Branchenverbandes Breko Rabatte von bis zu 58 Prozent gewährt (ComputerPartner berichtete). In den Genuss des Abschlags kommen allerdings nur sehr große Partner wie 1&1 oder AOL, die viele Hunderttausend T-DSL-Resale-Kunden haben.
Vor allem Wettbewerber mit eigener DSL-Infrastruktur wie Arcor oder Hansenet ("Alice") könnten durch die Rabatte massiv benachteiligt werden, da sie wegen der Investitionskosten mit den nun möglichen Dumping-Preisen nicht mithalten könnten.
Aufgrund der Klagen des Branchenverbands Breko und von Versatel prüft auch die Bundesnetzagentur, inwieweit die Telekom-Rabatte gegen Regulierungsbestimmungen verstoßen. (haf)