Stärke der Attacken nimmt zu

Kaspersky Lab warnt vor Angriffen



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 
Der europäische Hersteller von Sicherheitslösungen stellte DDoS-Attacken mit fast 21 Tagen Laufzeit fest und gibt Unternehmen Tipps zum Schutz.

Wie die Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab berichten, sind im zweiten Quartal 2019 die Anzahl der Distributed-Denial-of-Service-Angriffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent gestiegen. Die Versuche auf Anwendungsebene zeigten ein noch deutlicheres Wachstum um 32 Prozent.

DDoS-Attacken treten auch im zweiten Quartal 2019 insgesamt häufiger und intensiver auf als im Vorjahr, teilt Kaspersky mit.
DDoS-Attacken treten auch im zweiten Quartal 2019 insgesamt häufiger und intensiver auf als im Vorjahr, teilt Kaspersky mit.
Foto: Kaspersky Lab

Im Vergleich zum auffällig aktiven Q I/2019 ging die Zahl der DDoS-Angriffe im zweiten Quartal um 44 Prozent zurück, stieg aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent und im Vergleich zum Referenzzeitraum 2017 um rund 25 Prozent an. Dabei ergab die Analyse der empfangenen Befehle von Serverbots, dass mit einer Dauer von 509 Stunden, der längste Angriff seit der Überwachung von Botnet-Aktivitäten durch Kaspersky im Jahr 2015 stattfand.

Typisch für die DDoS-Attacken sind die wellenförmigen Angriffe. Hier die Anzahl der von Kaspersky erkannten Aktionen im 2. Quartal 2019.
Typisch für die DDoS-Attacken sind die wellenförmigen Angriffe. Hier die Anzahl der von Kaspersky erkannten Aktionen im 2. Quartal 2019.
Foto: Kaspersky Lab

Die Anzahl der Angriffe auf Anwendungsebene ging zwar im Vergleich zum Vorquartal um 4 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen sie jedoch um fast ein Drittel an. Diese Attacken zielen auf bestimmte Anwendungsfunktionen oder -APIs ab, um nicht nur das Netzwerk, sondern auch Serverressourcen zu kompromittieren. Sie sind schwieriger zu erkennen und zu schützen, da sie die Ausführung legitimer Anfragen beinhalten. Deren Anteil am Gesamtvolumen beträgt nun rund 46 Prozent, was eine Steigerung um 15 Prozent im Vergleich zu 2018 bedeutet.

Cyberkriminelle machen keine Ferien

„Traditionell fahren Unruhestifter, die DDoS-Angriffe nur zum Spaß durchführen, im Sommer in den Urlaub und lassen ihre Tätigkeit bis September ruhen“, erklärt Alexey Kiselev, Business Development Manager im Kaspersky DDoS Protection Team. „Die Statistiken für dieses Quartal zeigen jedoch, dass professionelle Angreifer, die komplexe DDoS-Attacken durchführen, auch in den Sommermonaten intensiv arbeiten.“

Alexey Kiselev ist Business Development Manager bei Kaspersky und in dessen DDoS Protection Team.
Alexey Kiselev ist Business Development Manager bei Kaspersky und in dessen DDoS Protection Team.
Foto: Kaspersky Lab

„Dieser Trend ist für die Unternehmen beunruhigend“, so Kiselev weiter. „Viele sind gut gegen hohe Mengen an Junk-Traffic geschützt, aber DDoS-Angriffe auf Anwendungsebene erfordern die Identifizierung illegitimer Aktivitäten, auch wenn deren Volumen gering ist. Wir empfehlen Unternehmen daher, sicherzustellen, dass ihre DDoS-Schutzlösungen diesen komplexen Angriffen standhalten können."

Tipps zum Schutz gegen DDoS

Zum erfolgreichen Schutz vor DDoS-Angriffen, deren Ziel eine Überlastung und Blockade des Servers ist, empfiehlt der Hersteller, dass die Websites und Webanwendungen des Unternehmens grundsätzlich mit hohem Datenverkehr umgehen können. Des Weiteren verspricht Kasperskys Software DDoS Protection Sicherheit vor allen Arten von DDoS-Angriffen, unabhängig von ihrer Komplexität, Stärke oder Dauer.

Den vollständigen Bericht in englischer Sprache stellt Kaspersky Lab unter diesem Link zur Verfügung.

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